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Nicht im Interesse Afghanistans

Afghanistan: Regierung schließt weitere 150 Hilfsorganisationen (NGOs)

09.11.2010: Afghanistans Regierung hat die Büros von fast 150 Hilfswerken im Land geschlossen, weil sie gegen neue Bestimmungen verstoßen. Wie die afghanische Nachrichtenagentur PAN am heutigen Dienstag berichtete, handelt es sich um 145 afghanische und vier internationale Organisationen. Sie hätten es versäumt, Tätigkeitsberichte und Finanzunterlagen wie vorgeschrieben einzureichen, hieß es.

Die Regierung hatte vor einigen Monaten eine Kommission eingerichtet, um die Hilfswerke in Afghanistan besser zu kontrollieren. In dem Land sind Schätzungen zufolge etwa 1.300 nichtstaatliche Organisationen (NGOs, non-gouvernment organisations) tätig.

172 Hilfswerke wurden bereits im Mai geschlossen

Im Mai waren aus ähnlichen Gründen bereits 172 Hilfswerke geschlossen worden. Auch zwei christliche Organisationen wurde die Arbeitserlaubnis entzogen, nachdem Gerüchte aufgetaucht waren, ihre Mitarbeiter würden in dem streng islamischen Land missionieren. Es waren der US-amerikanische «Church World Service» und das Hilfswerk «Norwegian Church Aid» in Oslo, das von der norwegischen lutherischen Kirche unterstützt wird.

Zuletzt hat die afghanische Regierung westliche Organisationen und Unternehmen mehrfach kritisiert. Sie begünstigten die Korruption und arbeiteten nicht im Interesse Afghanistans, hieß es.

Seit der Verabschiedung der heute gültigen Verfassung im Jahr 2004 ist Afghanistan eine Islamische Republik, in der der Präsident auch Regierungschef ist.

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 09.11.2010 / epd

Autor dieser Seite: Uwe Schütz

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