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Vietnam: Brutale Übergriffe auf Christen

Vietnam: Brutale Übergriffe auf Christen

31.08.09: Die Regierung Vietnams geht zunehmend vehement gegen Religionsgemeinschaften im Land vor. Dabei setzt sie wiederholt Schlägertrupps ein, die als „Volkszorn“ kaschiert werden, kritisiert die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).

Die Gewalt gegen Christen und Buddhisten läuft stets nach gleichem Schema ab. Beispielhaft dafür ist das Vorgehen gegen eine Hausgemeinde der evangelischen Full Gospel Church in der nordvietnamesischen Provinz Thanh Hoa, die innerhalb kürzester Zeit vier Mal von Schlägertrupps heimgesucht wurde. Bei all diesen Übergriffen auf die Gemeinde waren Behördenvertreter anwesend und sorgten für einen „Ablauf nach Plan“, kritisiert die IGFM.

Am Sonntag, dem 16. August, führte der örtliche KP-Parteisekretär, Nguyen Viet Bo, zum wiederholten Mal den Angriff von Sicherheitskräften und Schlägertrupps auf den Gottesdienst der Full Gospel Church von Thanh Hoa. Pastor Nguyen Trung Ton und sechs weitere Christen - darunter ein Baby, ein 15jähriges Kind und ein 83jähriger Mann - wurden dabei schwer verletzt. Die Schläger zerstörten Hausgegenstände, Glühbirnen, konfiszierten Handys. Nach gleichem Schema liefen die Übergriffe unter Bo’s Anleitung am 26. und 31. Juli sowie am 9. August. Unbekannte Schläger griffen die friedlichen Christen unter den Augen lokaler Gesetzesvertreter an und die Polizei weigerte sich daraufhin, dagegen vorzugehen. Eine Beschwerde der Gemeinde, in der sie den Übergriff am 9. August 2009 schildert, liegt der IGFM vor.

Schlägertrupps werden nicht nur Verantwortung gezogen

Die vietnamesische Zentralregierung zeigt keinerlei Interesse, den Opfern Schutz zukommen zu lassen und die Täter zu Verantwortung zu ziehen. Mehr noch. Der IGFM liegen geheime Instruktionen der Regierung an Parteikader vor, die für Religionsangelegenheiten vor Ort zuständig sind. Darin werden sie aufgefordert, gegen diese sogenannten "Neuchristen", die von der Regierung als "inakzeptabel" bezeichnet, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Betroffen von den Maßnahmen sind selbst zugelassene Religionsgemeinschaften, wie die Katholische Kirche in Hanoi, Thai Ha und Vinh sowie die Buddhistische Kirche in Bao Loc (das Kloster des Zen-Meisters Thich Nhat Hanh). Auch in diesen Fällen bediente sich die Regierung der Schlägertrupps als Mittel zur Lösung ihrer Konflikte mit den religiösen Gemeinschaften.

Weltverfolgungsindex: Vietnam auf Platz 23

Vietnam ist eines der letzten von Kommunisten regierten Ländern der Welt. Obwohl Religionsfreiheit in der Verfassung verankert ist, versucht die Regierung religiöses Leben mit einem System obligatorischer Registrierung unter Kontrolle zu halten. Viele Christen entgehen diesem System, indem sie sich nicht registrieren lassen. Auf dem Weltverfolgungsindex belegt Vietnam Platz 23 der Liste der Länder, in denen Christen am meisten verfolgt werden und die von Open Doors, dem Hilfswerk für verfolgte Christen, jährlich erstellt wird.

Quelle: IGFM und Open Doors

 

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20.04.2009:
Christenverfolgung in China

Open Doors im Web:
www.opendoors-de.org
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