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Die USA haben gewählt - Eine Wahl-Analyse

Barack Obama wird 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika

Barack Hussein Obama, Jr (47) wird 44. Präsident der USA
Screenshot von ARD-Sendung "Brisant"

05.11.08: Der Demokrat Barack Hussein Obama Jr (*04.08.1961 in Honolulu, Hawaii) ist der Sieger der Präsidentschaftswahlen in den USA. Nach US-Wahlrecht hat er den Republikaner John McCain mit 338 zu 163 Stimmen haushoch aus dem Rennen geschlagen. Insgesamt votierten 52% der stimmberechtigten US-Amerikaner für Barack Obama.

Die Wahl habe bewiesen, dass es die Vereinigten Staaten von Amerika gebe, über alle sozialen und ethnischen Grenzen hinweg, sagte Obama in seiner Siegesrede. Es sei „ein Beweis der Macht der Demokratie“, sagte er und verwies auf die für amerikanische Verhältnisse überwältigende Wahlbeteiligung über alle ethnischen Gruppen und sozialen Schichten hinweg.

Zusammen mit dem designierten Vizepräsidenten Joe Biden wird Obama als erster farbiger Präsident am 20. Januar 2009 in Washington den Amtseid ablegen.

Obama hat bei fast allen Wählergruppen die Nase vorn. Nur in den Südstaaten stimmten Weiße mehrheitlich für McCain. Die Frauen tendierten aber klar zum Demokraten. Er konnte sich vor allem auf die leicht-religiöse Wählerschaft verlassen.

Religiöse Gruppen wählten mehrheitlich Obama

Barack Obama konnte sich bei der Wahl zum 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vor allem auf die leicht-religiöse Wählerschaft verlassen. Aber auch unter den Katholiken und regelmäßigen Kirchgängern erreichte der demokratische Kandidat mehr Zuspruch als ihm zunächst zugetraut worden war. Evangelikale Gruppen bilden die deutliche Ausnahme.

52% der Katholiken wählten trotz Warnungen der Bischöfe Obama

Der Vorsprung gegenüber seinem republikanischen Gegenspieler John McCain geht auch zurück auf die katholische Wählerschaft, die zu 54% für Obama votierte. Bush konnte bei seiner letzten Wahl noch 52% der Katholiken, die für gewöhnlich "demokratisch" wählen, von seiner konservativen Linie überzeugen. Gerade das Wahlverhalten der katholischen Wählergruppen war mit Spannung erwartet worden, nachdem katholische Bischöfe im Vorfeld der Präsidentschaftswahl wiederholt davor gewarnt hatten, den Abteibungsbefürworter Obama zu wählen.

Für Thomas Reese, leitender Wissenschaftler am Woodstock Theological Center, ist das Wahlergebnis daher ein eindeutiges Zeichen, dass die Wähler den Aufruf ihrer Würdenträger ignorierten. Katholische Wähler hätten an Stelle der konservativen nicht-verhandelbare Positionen das eigene Wohl und das ihrer Familie zur Grundlage der Wahl gemacht,

61% der leicht-religiösen Wähler gaben ihre Stimme Obama

Auch in der Gruppe der regelmäßigen Kirchgänger verbesserte Obama das Ergebnis gegenüber John Kerry vor vier Jahren von damals 39%-61% auf heute 44%-54%. Vor allem aber profitierte der erste schwarze Präsident der USA vom Zuspruch der leicht-religiösen Wähler: 61% vertrauten dem schwarzen Politiker, der im Vorfeld aufgrund seiner Mitgliedschaft in einer liberalen afro-amerikanischen Gemeinde in die Kritik geraten war.

Aber nur 25% der Evangelikalen wählten Obama

Von den religiösen Gruppen stehen einzig die sogenannten Evangelikalen mit 25% Zuspruch für Obama eisern auf der Seite des republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Gemessen an den 21%, die John Kerry vor vier Jahren für sich gewinnen konnte, ist aber auch diese Zahl ein Fingerzeig.

Angesichts des Erfolgs unter christlichen Wählergruppen sprechen Kommentatoren bereits von einer "New Faith Coalition". In den vergangenen Wahlkämpfen hatten sich die Demokraten zu einer Partei entwickelt, die für Christen unwählbar schien. Im Gegensatz zu dem katholischen Kandidaten John Kerry, der in der vergangenen Präsidentschaftswahl deutlich gegen George W. Bush verlor, gelang es Barack Obama, mit seinem Glauben im Wahlkampf zu punkten und traditionell republikanische Kreise für sich zu gewinnen.

Insgesamt votierten nur 52% der stimmberechtigten US-Amerikaner für Obama

Insgesamt votierten 52% der stimmberechtigten US-Amerikaner für Barack Obama. Aufgrund des Wahlsystems fällt sein Wahlsieg mit 338 zu 163 Stimmen allerdings wesentlich deutlicher aus.

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 05.11.2008

Autor: Uwe Schütz

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