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Israel - Iran

Israel warnt angesichts iranischer Drohungen vor "zweitem Hitler"

25.04.2006: Israelische Politiker haben anlässlich des Holocaust-Gedenktages vor der Bedrohung einer iranischen Atombombe gewarnt. Der iranische Präsident Mahmud Ahmedinedschad nannte Israel am Montag einen "künstlichen Staat" und kündigte erneut dessen Ende an.

Israels Premierminister Ehud Olmert appellierte am Sonntag an die internationale Gemeinschaft, gegen das Atom-Programm des Iran vorzugehen. Denn der Iran sei nicht nur eine Bedrohung für Israel, sondern für die gesamte westliche Zivilisation. Er wünsche sich eine internationale Front gegen den Iran. Darin könnten die USA, Europa und andere westliche Staaten vertreten sein.

Iran: Uran-Anreicherungen nun möglich

Aus Teheran hieß es am Sonntag, der Iran habe sein Nuklearprogramm mittlerweile an einen "unumkehrbaren" Punkt gebracht. Mit Hilfe von 164 Zentrifugen sei Uran-Anreicherung nun möglich, hieß es vor einigen Tagen. Damit wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu Nuklearenergie erreicht, die sowohl für zivile Zwecke als auch für eine Atombombe benutzt werden kann.

Ahmedinedschad fragte am Montag bei einer Pressekonferenz in Teheran, warum das deutsche und das palästinensische Volk noch 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für einen Krieg bezahlen sollten, in den die derzeitige Generation nicht verwickelt gewesen sei.

Die Israelis sollten dahin zurückgehen, wo sie hergekommen seien, so der Präsident. "Antisemitismus in Europa hat die Juden dazu gezwungen, ihre Heimatländer zu verlassen. Doch sie haben ein Land besetzt, das nicht ihnen gehört, sondern den Palästinensern", sagte er. "Fakt ist, dass Israel letzten Endes dauerhaft nicht existieren kann."

Israel erinnert an Äußerungen aus den 30er Jahren

Wohin derartiger Antisemitismus führen könne, habe Israel erlebt und daraus seine Lektion gelernt, sagte Olmert am Montagabend. "Der Staat Israel kann sich selbst verteidigen, aber er ruft die freie Welt dazu auf, uns zur Seite zu stehen und für die Wahrung von Licht, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde zu kämpfen", so der amtierende Premier bei der Zeremonie anlässlich des Holocaust-Gedächtnistages in der Gedächtnisstätte Yad Vashem in Jerusalem.

Auch Staatspräsident Mosche Katzav warnte: "Wieder gibt es Äußerungen wie wir sie aus den 30er Jahren kennen." Die Welt dürfe nicht weghören, wenn ein Staat zum einen die Technik der Atombombe erlange und andererseits zur Zerstörung des Staates Israel aufrufe. An die westliche Welt gerichtet sagte Katzav: "Akzeptiert keinen Staatsführer, der Blutvergießen als religiösen Auftrag versteht! Verharmlost diese Drohungen nicht!"

Atomprogramm des Iran ist "die größte Bedrohung für jüdisches Volk seit dem Holocaust

Verteidigungsminister Schaul Mofas bezeichnete das Atomprogramm des Iran als "die größte Bedrohung für das jüdische Volk seit dem Holocaust". "Die Welt darf nicht warten. Sie muss auf diplomatischem Wege alles unternehmen, damit das iranische Atomprogramm angehalten wird", sagte Mofas. "Seit Hitler haben wir nicht mehr einer solchen Bedrohung ins Auge gesehen ", fügte der Minister hinzu, der selbst aus dem Iran stammt.

Auch der ehemalige Premier Schimon Peres zog Vergleiche zwischen Ahmedinedschad und Hitler: "Seit Hitler ist er der erste, der sich hinstellt und sagt, das jüdische Volk müsse vernichtet werden." Dies sagte Peres am Dienstag bei einem Besuch in Krakau.

Der iranische Präsident hatte bereits zuvor wiederholt die Ermordung der Juden durch die Nazis geleugnet und zur Auslöschung Israels aufgefordert

Quelle: Israelnetz.de-Newsletter vom 25.04.2006


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