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"Jesus-Park" am See Genezareth

US-amerikanische Christen planen 60Mio-Euro-Themen-Park am See Genezareth

See Genezareth, Israel

12.10.05: Die israelische Regierung plant einem Zeitungsbericht zufolge einen 50 Hektar großen „Jesus-Park“ am See Genezareth. Das bisher weitgehend naturbelassene Hügelgelände am Seeufer zwischen Kapernaum, Korazim und dem Berg der Seligpreisungen soll von US-amerikanischen evangelikalen Kreisen entwickelt und unterhalten werden, wie die israelische Zeitung „Haaretz“ am Montag, 10.10.2005, berichtete. Die evangelikalen US-Organisationen wollen umgerechnet 60 Millionen Euro in das Projekt investieren.

An authentischen Stätten veranschaulichen, wie Jesus gelebt und gelehrt

Mit dem Jesus-Park solle an authentischen Stätten veranschaulicht werden, wie Jesus gelebt und gelehrt habe, sagte Projektleiter Uri Dagul. Tourismusminister Abraham Hirchson rechnet mit zusätzlich einer Million Touristen jährlich. Im vergangen Jahr besuchten 1,5 Millionen Touristen das Heilige Land.

Jesus-Park soll Tourismus fördern

Mit dem Projekt soll der Tourismus im Heiligen Land gefördert werden, berichtet die Tageszeitung "Ha´aretz" weiter. Befürworter des Projektes sehen in dessen Umsetzung ein großes Potential, um Pilger anzuziehen, vornehmlich Christen, die den größten Teil der Israeltouristen darstellen. Laut dem israelischen Tourismusminister Abraham Hirchson wollen Evangelikale 50 bis 70 Millionen Dollar in das Projekt investieren und das Gebiet mit israelischer Genehmigung gestalten.

"Ich hoffe, dass wir im November die erste Vereinbarung unterzeichnen können", sagte Hirschson gegenüber der "Ha´aretz". Der Tourismusminister glaubt, dass mit der Errichtung der Anlage jährlich 1 bis 1,5 Millionen Touristen mehr nach Israel kommen. Dabei wird besonders auf evangelikale Christen aus Amerika gesetzt. Die Evangelikalen hätten, im Gegensatz zu den Katholiken, großes Interesse am Leben in Israel. Ähnlich positiv äußerte sich der Leiter des israelischen Jugendherbergsverbandes und Vorsitzende des Hauptausschusses des Projektes, Uri Dagul: "Es gibt 90 Millionen Evangelikale in Amerika und 300 Millionen auf der ganzen Welt. Wenn nur ein Prozent von ihnen nach Israel kommt, würde das genügen." Es laufen bereits Verhandlungen, unter anderem mit dem amerikanischen Evangelisten Pat Robertson, der durch christliche Nachrichten und Talk-Shows bekannt ist.

Themenpark soll am Ostufer vom See Genezareth entstehen

Es handelt sich um ein bisher naturbelassenes Gebiet am nordöstlichen Ufer des Sees Genezareth, etwa 50 Hektar Land zwischen Kapernaum, Tabgha und dem Berg der Seligpreisungen. Das Gebiet eigne sich nach Ansicht der Initiatoren deshalb so gut, weil sich die meisten Abschnitte im Neuen Testament auf Jesu Wirken in dieser Gegend beziehen. Von dort sandte Jesus seine Jünger aus, das Evangelium zu verkünden, er lebte im Haus des Petrus in Kapernaum und besuchte oft Korazim, Betsaida oder Migdal. Mit dem Zentrum soll den Besuchern ein Gefühl davon vermittelt werden, wo und wie Jesus lebte.

Gegner des Projekts befürchten Evangelisation

Die Projektidee stößt allerdings nicht überall auf Zustimmung. Gegner des Baus, darunter der Leiter der israelischen Organisation Yad L'achim, Rabbi Schalom Dov Lifschitz, befürchten, dass evangelikale Christen das Vorhaben ausnutzen, um zu evangelisieren.

Kritik gab es auch von christlichen Gruppen, die sich gegen die bevorzugte Beteiligung der Evangelikalen an dem Projekt wenden. Hingegen argumentierte Minister Hirchson, der Park stehe für alle Christen offen und werde lediglich von Evangelikalen verwaltet. Möglich wäre auch ein biblischer Themenpark, der auch Juden nicht abhalten würde, heißt es in der "Ha´aretz".

Quelle: Israelnetz.de- und Jesus.de-News vom 10.10.2005

AREF, 12.10.2005

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