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Rückzug aus dem Gazastreifen abgeschlossen

Israelische Siedlungen im Gaza-Streifen dem Erdboden gleichgemacht

02.09.2005: Die vom israelischen Premierminister Ariel Scharon initiierte Zerstörung jüdischer Siedlungen im Gazastreifen, kommt ihrem Ende entgegen. Aufgerissene Straßen, Erdhügel, herumliegende Metallteile und zerbrochener Stuck zeugen vom zerstörerischen Werk der Bulldozer.

In Neveh Dekalim, der größten Siedlung im Gazastreifen, ist die Zerstörung der Häuser, die ungefähr 500 Familien während mehr als zwanzig Jahren ein Zuhause waren, bereits erfolgt. Ehemals gepflegte Rasen sind von Schutt bedeckt und von Gräben durchzogen, die auf die Entwurzelung und Entfernung von Palmen zurückzuführen sind.

Auf öffentlichen Plätzen, wo sich in den letzten Wochen noch Hunderte von Demonstranten einfanden, um gegen die Räumung der Siedlungen zu protestieren, zeigt sich im Anschluss an die "methodische Zerstörung", wie es die "Jerusalem Post" nennt, ein Bild der Verwüstung. Der 39-jährige Busfahrer Raschbi Cohen glaubt sich in einem bösen Traum. Vom ehemals dichtfließenden Verkehr ist nur ein Rinnsal übriggeblieben. Dieser schlängelt sich nun um Schutt und Geröll, die auf der Straße liegen und um Küchengeräte und Mobiliar wie Kühlschränke, Tische und Stühle und Matratzen, die zurückgelassen wurden.

Nur öffentliche Gebäude, Geschäftshäuser und Infrastruktur darf stehenbleiben

Verschont geblieben sind laut der Jerusalem Post nur Gebäude der öffentlichen Verwaltung, Sportplätze und Geschäftshäuser sowie Hochspannungsleitungen. Diese finden Verwendung für die palästinensische Bevölkerung, wenn das Gebiet, nach Angaben der "Ha´aretz", innert Monatsfrist der palästinensischen Kontrolle überlassen wird.

Auch Gräber werden umgezogen

Die letzte Etappe der Räumung umfasst die Aushebung von Särgen und deren Wiederbegrabung. Innerhalb von fünf Tagen wurden die insgesamt 48 Gräber aus Neveh Dekalim übersiedelt. Jeder Sarg wurde bei seiner Übersiedlung von einem Rabbi begleitet. Nach Angaben von Brigade-General Orna Barbibai sollen 15 dieser Särge auf dem Friedhof des Ölbergs in Jerusalem wiederbegraben werden. Für diese Gräber aus dem Gazastreifen ist an diesem historisch und religiös bedeutsamen Ort eigens ein Abschnitt reserviert worden.

Quelle: israelnetz.de-Newsletter vom 02.09.2005

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