| Völkerrechtliche 
              Ausgangssituation in VietnamDie erste Phase des Vietnamkrieges 
              endete 1954 mit der Indochinakonferenz in Genf. Dort wurde zwischen 
              Frankreich und seiner vorherigen Kolonie ein Waffenstillstand vereinbart: 
              Vollständiger Abzug französischer Truppen und eine provisorische 
              Teilung Vietnams am 17. Breitengrad in das kommunistische Nord- 
              und das kapitalistische Südvietnam. Bis spätestens Juli 
              1956 sollte Vietnam wiedervereinigt werden.  Süd-Vietnam und 
              die USA gingen seit dieser Genfer Indochina-Konferenz 1954 von der 
              Existenz zweier souveräner vietnamesischer Staaten aus. Nordvietnam 
              berief sich auf die Forderung der Genfer Indochinakonferenz nach 
              Wiederherstellung der staatlichen Einheit.  2. 
              Phase des Vietnamkrieges
Die zweite Phase des 
              Vietnamkrieges entsprang 1957-1958 mit der Forderung Nordvietnams 
              eine Abhaltung von Wahlen und die Bildung einer gesamtvietnamesischen 
              Regierung durchzuführen. Doch der von der USA unterstützte 
              Präsident NGO DINH DIEM lehnte diese Forderung ab. Im selben 
              Jahr begannen kommunistische Untergrundkämpfer, die Vietcong, 
              im Süden den Kampf gegen Südvietnam. Über den Ho-Chi-Minh-Pfad, 
              ein Dschungelpfad, der über laotisches und kambodschanisches 
              Gebiet, von Nord- nach Südvietnam führt, wurden die Vietkong 
              mit Waffen aus der UdSSR und der Volksrepublik China unterstützt 
              und später auch mit Truppen versorgt. Süd-Vietnam und 
              die USA verstanden das als Einmischung in die inneren Angelegenheiten 
              Süd-Vietnams. Die USA reagierte zunächst mit Militärhilfe 
              und der Entsendung von Militärberatern nach Südvietnam. 
              1961 schickte John F.Kennedy 3.200 "Militärberater", 
              um den "Brandherd Vietnam" zu löschen. Dementsprechend 
              betrachteten sich die USA auf ein Hilfesuchen Süd-Vietnams 
              und des SEATO-Vertrages, der Süd-Vietnam eine Sicherheitsgarantie 
              gab, auch für für berechtigt und verpflichtet, in den 
              Krieg einzugreifen. Aus der Forderung der Indochinakonferenz nach 
              Wiederherstellung der staatlichen Einheit leitete Nordvietnam die 
              Berechtigung ab, sich als Bürgerkriegspartei am Kampf der Vietcong 
              gegen die als illegal betrachtete Regierung Südvietnam zu beteiligen. 
               Nach innenpolitischen 
              Spannungen unter anderem mit dem Sturz Diems (1963) zogen sich die 
              südvietnamesischen Streitkräfte immer weiter zurück 
              und die Vietkong beherrschten bald große Teile Südvietnams. 
               Der Weg der USA in den VietnamkriegUSA 1964. Eine ganze 
              Nation will den Frieden und wählt den Demokraten Lyndon B. 
              Johnson zu ihrem Präsidenten (03.11.1964). Er gewinnt haushoch 
              gegen den Republikaner Barry Goldwater, der sich für ein hartes 
              Eingreifen in Vietnam stark macht. Als Lyndon B. Johnson die Wahl 
              mit gegenteiligen Argumenten gewonnen hat, macht er genau das: Er 
              ordnet die massiver Bombardierung nordvietnamesischer Städte 
              (ab 1965) an. Wohl schon vor der Wahl 
              war die US-Regierung (Johnson war seit dem Attentat 
              auf John F. Kennedy US-Präsident) fest entschlossen, Krieg 
              in Vietnam zu führen. Am 4. August wird der US-Zerstörer 
              'Maddox' angeblich torpediert, angeblich von einem nordvietnamesischen 
              Torpedoboot. Ein grundloser Angriff, behaupten die Amerikaner. Sie 
              bringen den Fall vor die Vereinten Nationen.  Nach der Wahl dreht sich 
              die Stimmung im Volk, keine Spur mehr von Friedenssehnsucht in den 
              USA. Und Präsident Johnson hat endlich einen Anlass, Nordvietnam 
              zu bombardieren. US-Präsident Lyndon B. Johnson: 'As I speak 
              to you tonight, our action is now an execution.' (Während ich 
              zu Ihnen spreche, sind wir in den Krieg eingetreten). Zum ersten 
              Mal greifen die Amerikaner nun direkt in die Kampfhandlungen in 
              Vietnam ein.  Der Kriegsgrund der USA war eine 
              Propaganda-LügeSieben Jahre später 
              finden Journalisten der New York Times heraus: Der Kriegsgrund war 
              eine glatte Propagandalüge. Denn tatsächlich hatten die 
              Amerikaner mit ihren südvietnamesischen Verbündeten zuerst 
              angegriffen. Konfliktforscher Prof. 
              Wolfgang Vogt: 'Zu dem Angriff auf den Zerstörer Maddox gibt 
              es keine Belege, das ist eine höchst zweifelhafte Angelegenheit. 
              Und Johnson brauchte einen solchen Anlass aus mehreren Gründen. 
              Der wichtigste war: Er brauchte eine Generalsvollmacht seitens der 
              Kongresses, um freie Hand zu bekommen für Kriegsführung 
              gegen Nordvietnam und die Vietcong. Er musste die amerikanische 
              Öffentlichkeit und die Weltöffentlichkeit auf seine Seite 
              ziehen. Und dazu war ihm dieser Anlass gerade recht'." (PANORAMA 
              Nr. 622 vom 6.2.2003) 1965 beginnen die USA mit der 
              massiven Bombardierung NordvietnamsNach dem sich 1964 ereignende 
              Tongking-Zwischenfall, 
              bei dem zwei amerikanische Kreuzer von nordvietnamesischen Torpedobooten 
              im Golf von Tongking torpediert wurden, hat sich die USA ohne direkte 
              Kriegserklärung in das Kriegsgeschehen Vietnams eingeschaltet. 
                Im gesamten Vietnamkrieg 
              wurden doppelt so viele Bomben als im zweiten Weltkrieg abgeworfen 
              Bomben (ca. 7,5 Millionen Tonnen). Unter anderem fanden Napalmbomben 
              und hochgiftige Entlaubungsmittel (Agent 
              Orange) ihren Einsatz, um dem Vietcong den natürlichen 
              Schutz des Dschungels zu nehmen. Zugleich wurde die Präsenz 
              der amerikanischen Streitkräfte (Ende 1968 auf 543.000 Mann) 
              verstärkt. Im Rahmen der SEATO, die zum Zweck der Eindämmung 
              des Kommunismus gegründet worden ist, stellten unter anderem 
              Australien, Neuseeland, Süd-Korea und Thailand Südvietnam 
              weitere Streitkräfte zur Verfügung, gegen die, trotz ihrer 
              technischen und personellen Überlegenheit der Vietkong mit 
              Unterstützung Chinas und der UdSSR stets ein Gleichgewicht 
              herstellen konnte.  Nach der politisch-psychologisch 
              erfolgreichen Tet-Offensive des Vietcong in allen Provinzen Südvietnams, 
              wuchs auf beiden Seiten Verhandlungsbereitschaft. Nach der Aufforderung 
              Nordvietnams nach Einstellung der Bombardierungen Nordvietnams, 
              begannen am 13.05.1968 Waffenstillstandsgespräche. Den USA 
              ist wohl klar, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen ist.  Außerdem hat der 
              Krieg ein riesiges Loch in die Staatskasse gerissen, so groß, 
              dass sich die Ausgaben auf 150 bis 180 Milliarden Dollar belaufen. 
              Des weiteren hat sich eine Protestbewegung der Zivilisten und der 
              Presse in den USA gegen das Wirken des amerikanischen Militärs 
              erhoben, sodass Präsident 
              Richard Nixon das Programm einer Vietnamisierung des Krieges 
              auf stufenweisem Abzug amerikanischer Truppen aus dem Kriegsgebiet 
              vorsah. Vorerst aber, gingen die Kämpfe unerbittert weiter. 1970 und 1971 wurde der 
              Vietnamkrieg auf Laos und Kambodscha ausgeweitet, um durch die Zerstörung 
              des Ho-Chi-Minh-Pfads dem Vietcong den Truppen- und Waffennachschub 
              abzuschneiden. 1971 zogen sich im Sinne der Vietnamisierung die 
              Seatopartner aus Vietnam zurück. 1972 reduzierte die USA ihre 
              Truppen auf 100.000 Mann. Im Januar 1973 einigten sich der Sicherheitsberater 
              Nixons Kissinger mit Luc Duc Tho nach langen Verhandlungen auf einen 
              Waffenstilstand. Mit diesem Abkommen zog sich die USA 1973 offiziell 
              aus dem Vietnamkrieg. 1974 starteten die Vietcong eine Großoffensive 
              und eroberten dann schließlich Südvietnam ganz. Am 30.04.1975 
              kapitulierte Südvietnam. Die 
              Folgen des VietnamkriegesDie USA haben es nicht 
              verhindern können, dass ganz Vietnam eine sozialistischer Staat 
              wird.  Der Vietnamkrieg hat 
              die Zivilbevölkerung in weiten Teil des Vietnams auf das schwerste 
              in Mitleidenschaft gezogen und weite Teile des Landes durch Flächenbombardements 
              und durch chemische Entlaubung (Herbizide) die Wälder verwüstet. Der Vietnamkrieg kostete 
              ca. 2 Millionen Menschen das Leben (90% davon Zivilisten, 56.000 
              US-Soldaten). Unzählige Menschen leiden bis heute unter Missbildungen, 
              verschiedene Krebsarten und Schwächen des Immunsystems durch 
              den Einsatz von dioxinhaltigen Herbizide (40 Millionen Liter Agent 
              Orange). Die 
              Rolle der MedienDa die USA keine direkte 
              Kriegserklärung gegen Vietnam erhoben hat, waren die Fernsehersender 
              in der Lage, unzensierte Bilder aus dem unmittelbaren Kriegsgeschehen 
              in das Fernsehen zu bringen. Damit wurde erstmals in der Geschichte 
              ein Krieg live aus dem Geschehen vor Ort dokumentiert. Dies lies 
              die amerikanische Bevölkerung misstrauisch werden. Zuvor hatte 
              sie geglaubt, es würde ein kurzer Krieg, bei dem der Sieger 
              schon feststeht. Aber als sich herausgestellt hat, dass die Regierung 
              seine Bürger getäuscht hat, begannen die Proteste gegen 
              die Regierung. So haben die Medien sicherlich sehr zur Beendigung 
              des Krieges beigetragen. NapalmIm Vietnamkrieg wurden 
              über 200.000 Tonnen Napalm über Vietnam abgeworfen. Unter 
              dem Eindruck der verheerenden Wirkungen des Napalm-Bombenterrors 
              wurde nach dem Vietnam-Krieg eine internationale Konvention verabschiedet, 
              die den Einsatz von Brandbomben ächtet. Diese Konvention wurde 
              von den USA nicht unterschrieben. "Sobald brennendes 
              Napalm die Haut erreicht, lässt es sich kaum entfernen und 
              kaum mit Wasser löschen. Es klebt auf der Haut (mit starker 
              Adhäsion und ist stark lipophil) und führt zu fressenden, 
              schwärenden Brandwunden, die oftmals cancerös werden. 
              Menschen, die nicht direkt getroffen werden und nicht durch die 
              entstehende Hitze und die giftigen Verbrennungsgase sterben, werden 
              oftmals erstickt, da die hohe Flammendichte extrem viel Sauerstoff 
              verbraucht." Das Militärprodukt 
              wurde während des zweiten 
              Weltkriegs in den USA von dem bekannten Naturstoffchemiker Louis 
              Frederick Fieser (Harvard-University /Mass.) entwickelt. Quelle: 
              http://www.fach-chemie.de/8_S_P_Sauren/napalm.html (Seite ist nicht 
              mehr erreichbar, 13.05.2009 ) Auch im Irak-Krieg 
              2003 wurden Napalm-Munition eingesetzt. Das sei notwendig und 
              legal gewesen, sagte ein Pentagon-Sprecher. Man habe die MK-77-Brandbomben 
              abgeworfen, um mit einem »schwierigen Feind« umzugehen. Kommentar : Für 
              die USA heiligt offensichtlich immer noch der Zweck die Mittel. |