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Im Bibelflash:

Römer 8, 28

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„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben,
alle Dinge zum Besten dienen,
denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“

Römer 8, 28

so übersetzt Martin Luther den 28. Vers im 8. Kapitel des Römerbriefes – und er hat damit ein Schlagwort geliefert für christliche Kreise. „Was ich nicht ändern kann, nehm ich geduldig an“ so sang meine Mutter oft in einem Lied.

Der nächste Vers ist dann schon näher an dem Originaltext des Römerbriefes: „Fält's mir auch manchmal schwer, hilft mir doch Gott der Herr“ – denn: „alles verhilft zum Guten, denen die Gott lieben“ so ist die wörtliche Übersetzung.- Also, es ist Hilfe nötig, damit es gut wird – noch ist es nicht gut.
Auch das wäre noch ein Werbeangebot zum Christsein, so wie zur ADAC Mitgliedschaft geworben wird: „Im Notfall helfen wir dir raus.“

Doch schwierig wird der Schluss: „Die berufen sind nach seinem Ratschluss.“ Über diesen Satz ist schon Augustinus gestolpert - und zu Luthers Zeiten auch Calvin: „Durch den Sündenfall sind alle verloren, doch Gott hat einige zur Rettung auserwählt und berufen“ sagt der Erste, und Calvin meint: „Alles in der Welt hat Gott geschaffen - das Gewordene und das noch Werdende. Also auch, ob einer Christ wird (und gerettet) oder nicht“. „Prädestination“, „Vorherbestimmung“ wird das genannt.

Weil den Berufenen alles zum Besten dient, ist beruflicher Erfolg und Wohlstand Zeichen der Erwählung (und das Gegenteil ist Zeichen der Nichterwählung!).

Doch Paulus redet nicht von Erfolg und Wohlstand in dem Kapitel, sondern von „den Leiden der Zeit“, von dem „ängstlichen Harren der Kreatur“, von „der Sehnsucht nach der er Erlösung unseres Leibes“ – und die Berufenen werden „Christus gleichgestaltet“, dem, der für uns dahingegeben wurde ins Leiden und in den Tod - der wurde auferweckt und ist bei Gott, dort vertritt der uns.

Weder Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert - das alles erwartet uns auch – nichts davon kann uns scheiden von der Liebe Christi - selbst das alles verhilft zum Guten.

So können wir getrost das Gute genießen und das Schwere ertragen – denn wir bleiben in seiner Liebe für ewig.

Dr. Hans Frisch