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Bibelflash
Markus 10, 51

gesendet am 28.03.2010 von Jens R. Göbel
 

"Sohn Davids, Jesus, erbarme dich meiner!" Das ruft der blinde Bettler Bartimäus vom Wegesrand. Jesus ist seine letzte Hoffnung. Nach menschlichem Ermessen ist ihm nicht zu helfen. Blinde wieder sehend zu machen, war damals noch weniger möglich, als heute. Aber Bartimäus hatte sicherlich schon davon gehört, dass Jesus mehr Möglichkeiten hat, als ein Arzt. Jesus hatte zu diesem Zeitpunkt bereits vielen geholfen. Er kann glauben, dass Jesus der verheißene Sohn Davids ist, der Messias, der von den Propheten angekündigte Retter. Er glaubt und ruft. Und Jesus hört. Aber dann passiert etwas Unerwartetes: Jesus heilt ihn nicht einfach, stattdessen stellt er eine Frage:

"Was willst du, dass ich dir tun soll?"
Markus 10, 51

Das ist seltsam. Wieso fragt Jesus nach? Bartimäus Problem ist doch offensichtlich. Trotzdem fragt Jesus regelmäßig nach, bevor er handelt. So als ob er sicher gehen möchte, dass wir uns sicher sind. Schließlich bringt jede Veränderung weitere Konsequenzen. Wenn Bartimäus nicht mehr blind ist, fällt seine Einnahmequelle weg. Er wird arbeiten müssen, vielleicht als Tagelöhner. Er wird mehr Verantwortung übernehmen müssen und in einer komplexeren Welt leben. Das muss er auch wollen. Bartimäus will unbedingt sehen und Jesus heilt ihn.

Für Bartimäus hat sich sein Mut und seine Hartnäckigkeit gelohnt. Er hat an Jesus geglaubt und nicht locker gelassen. Sein Wunsch wurde erfüllt. Eine Ermutigung, bei eigenem Leid mit allem Einsatz von Jesus Hilfe zu erbitten.

Aber diese Begebenheit zeigt - wie viele andere - auch, dass Jesus nicht unbedingt so reagiert, wie wir es erwarten. Jesus ist kein Automat, er schaut auf jedes einzelne Leben. Oft genug werden unsere Wünsche nicht erfüllt. Manchmal müssen wir Leid länger aushalten. Aber auch dann dürfen wir Jesu Wirken erfahren, dürfen ein erfülltes Leben haben, trotz aller Schwierigkeiten. Glaube, Hoffnung, Liebe trotz widriger Umstände. Vielleicht ist das das noch größere Wunder.

Jens R. Göbel, 25.03.2010

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