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Bibelflash
Lukas 16, 18

gesendet am 4. Juli 2010 von Dr. Hans Frisch
 

Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht die Ehe;
und wer die von ihrem Mann Geschiedene heiratet, der bricht auch die Ehe.

Lukas 16, 18

Ein Glück, dass Ehebruch nicht mehr strafbar ist - sonst wäre die Justiz wohl überlastet, denn alle Geschiedenen und alle Wiederverheirateten landeten vor dem Gericht (und noch eine ganze Menge anderer Ehebrecher dazu). Die Ehe würde ein Gefängnis, aus dem kaum jemand ausbrechen könnte.

Doch hier hat Luther etwas schlampig übersetzt, Jesus redet nicht gegen "Ehescheidung" - er sagt: "Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, weil er eine andere heiraten will", also die Standardsituation: Die Geliebte ist der Grund zur Scheidung. Dazu hat Jesus seine eigene Meinung.

"Wer etwas Schandbares an seiner Frau entdeckt, der darf ihr den Scheidebrief geben", lautete damals das Gebot. Lange Zeit galt nur Ehebruch als so schandbar - doch Hillel, der berühmte Rabbi zu Jesu Zeiten, meinte: "Auch wenn sie die Speisen anbrennen lässt, auch wenn der Mann eine andere Frau schöner findet, ist es schandbar für die Frau und ein Grund, sie wegzuschicken."

Für manche schlampige Hausfrau und manche Ehefrau, die sich gehen lässt, könnte das eine heilsame Drohung sein - doch die Heirat einer anderen verhindert die heilsame Wirkung einer solchen Strafe. Auch wenn sich die Frau gleich von einem anderen trösten lässt.

In beiden Fällen wird der Mann schuldig gesprochen - bei der damaligen Position der Frau war das revolutionär.
Doch wichtiger dürfte sein: in beiden Fällen wird durch die Wiederheirat der Weg zur Umkehr und zur Heilung der gestörten Beziehung blockiert.

"Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er umkehrt und lebe", steht schon im Alten Testament, und Jesus sagt: "Ich bin gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist."

Der Weg zu einem neuen Anfang ist das heilsame Erschrecken, die Umkehr und die Vergebung - darum ging es Jesus und darum geht es ihm immer noch.

Dr. Hans Frisch

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