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Bibelflash
Lukas 9, 62
gesendet am 4. Oktober 2009 von Heiko Müller
 

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(1:30s, mp3, 704 KB)

Es ist in Frankreich. Wir stehen am Strand und besuchen die Landungspunkte der Alliierten in der Normandie. Unvorstellbar steil ragt die Küste in die Höhe. Wer einst hier unten aus einem der Landungsboote ausstieg, hatte eigentlich nicht den Hauch einer Chance.
Später, auf den Soldatenfriedhöfen, stockt mir der Atem. Kaum jemand ist älter als 20 Jahre geworden.

Unsägliches Leid für die Befreier und auch für das französische Volk, das Grund genug hätte, im Blick nach hinten auf die Vergangenheit jeglichen Kontakt zu Deutschen auf ewig zu verabscheuen. Tags drauf, in einem Ausflugsboot, sitzen wir als Deutsche zufällig mit Franzosen und Italienern zusammen und versuchen, dem Gespräch zu folgen. Ganz still, denn wir sind noch ganz betroffen vom Nachdenken über den Unsinn der Kriegszeit.

Ein Franzose fragt die Italiener, woher sie stammen, und nachdem beide Seiten sich ausgetauscht haben, geht der Blick plötzlich fragend zu uns herüber. "Allemagne", stottern wir - doch statt abweisender Blicke bahnt sich ein Lächeln im Gesicht des Franzosen den Weg: "C'est l'Europe!", freut er sich. Die zerstrittene Vergangenheit hält ihn nicht davon ab, sich über die Gemeinschaft jetzt, in der Gegenwart, zu freuen. Er lädt ein, nach vorne zu schauen.

Und mir fällt ein, dass Jesus das auch einmal gesagt hat:

"Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück,
der ist für das Reich Gottes nicht brauchbar."

Lukas 9, 62

Heiko Müller

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