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Bibelflash
Matthäus 17, 18 - 20 gesendet am 6. Juli 2008 von Dr. Hans Frisch
 

"Und Jesus bedrohte ihn; und der böse Geist fuhr aus von ihm
und der Knabe wurde gesund zu derselben Stunde.

Da traten seine Jünger zu ihm, als sie allein waren, und fragten:
Warum konnten wir ihn nicht austreiben?

Er aber sprach zu ihnen: Wegen eures Kleinglaubens.
Denn wahrlich, ich sage euch:
Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge:
Heb dich dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein."

Matthäus 17, 18 - 20

Diesen Text hätte ich mir nie ausgesucht für einen Flash, aber nun haben wir ihn.

„Glaube kann Berge versetzen“, die Redensart stammt von hier - und als Redensart, da kann man das ja akzeptieren. Als Redensart haben es wohl auch die Jünger gehört. Von ganz berühmten Lehrern wurde gesagt: „Er kann Berge (von Schwierigkeiten bei der Schriftauslegung) „versetzen“, oder „beiseiteschieben“, oder „zertrümmern“. Doch hier hätten selbst die ihre Schwierigkeiten.

Die Jünger konnten einen bösen Geist nicht austreiben, Jesus konnte es ohne weiteres. Er begründet das Versagen der Jünger mit „Kleinglauben“, und meint, hätten sie Glauben, winzig wie ein Senfkorn, sie könnten zum Berg sagen: „Hebe dich dorthin“, und er würde es tun.

Das kann ich nicht glauben, also dürfte mein Glaube noch winziger sein. Doch ist die umgekehrte Rechnung interessant: wie ein Senfkorn - ein Berg; wie eine Erbse - ein Höhenzug; wie ein Apfel - die Alpen. Der Unsinn lässt spüren: beim Glauben gibt es keine Währung. Glaube ist wie die Liebe, ja oder nein! Nicht: etwas mehr oder weniger.

Da versteh ich das mit dem Berg immer noch nicht, aber ich weiß, dass Glaube kein Kraftakt ist sondern Kraft freisetzt, wahrscheinlich soviel wie notwendig ist, um vor den Bergen der Schwierigkeiten und den Abgründen der Angst nicht zurückzuschrecken. Das reicht mir erst einmal.

Markus hat die gleiche Geschichte erzählt, bei ihm sagt der Vater:

„Wenn du aber etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf uns!“
Jesus aber sprach zu ihm: „Du sagst: „Wenn du kannst“ - alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“
Sogleich schrie der Vater des Kindes: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“

- das kann ich gut verstehen.

Dr. Hans Frisch

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