zur AREF-Startseite
Umwelt und Schöpfung
gesendet am 1. Mai 2002 von Gerhard Marsing
 


Gäbe es ein Glaubensbekenntnis für die, die nicht an Gott glauben, so würde ein Satz darin wohl heißen: "Ich glaube an die Evolution". Ich als Christ glaube aber, dass das stimmt, was in unserem Glaubensbekenntnis steht: "Ich glaube an Gott, den Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde".

Wie ist die Welt entstanden ? Alles Zufall ?

Die Frage "Wie ist die Welt entstanden?" bewegt die Menschen seit alters her. Die Naturwissenschaften versuchen, diese Frage zu beantworten. Dabei müssen sie bei der Methode, die sie benutzen, Gott erst einmal ausklammern. Interessant ist jedoch, dass im Zentrum der Erklärungsversuche der Naturwissenschaften immer wieder das Prinzip Zufall steht. Die Naturwissenschaften stehen vor einer ganzen Reihe von Phänomenen, die sie letztlich nicht erklären können. Selbst die hoch komplizierte Ordnung des Genetischen Codes wird letztendlich mit Zufall erklärt. Würde man irgendwo in den Weiten des nordamerikanischen Waldes einen Computer ausgraben, so würde kein Mensch auf die Idee kommen, dieser habe sich dort im Laufe von Jahrmillionen selbst entwickelt. Die Wahrscheinlichkeit, dass irgendein genetischer Code sich durch Zufall entwickelt hat, ist etwa so groß wie die, dass, wenn man ein paar alte Häuser in die Luft sprengt, dabei aus den umher fliegenden Teilen durch Zufall ein fertiges, hochmodernes Hotel entsteht.

Christen haben guten Grund, nicht an "den Zufall" sondern an Gott, den Schöpfer, zu glauben

Als Christen haben wir guten Grund, nicht an "den Zufall" sondern an Gott, den Schöpfer, zu glauben, dem diese Welt ihre Existenz verdankt, dem ich persönlich meine Existenz verdanke. Natürlich sind wir Christen aufgeklärte Menschen und wissen, dass wir weder vom Himmel gefallen noch vom Klapperstorch gebracht worden sind. Doch dieses Wissen widerspricht nicht dem Glauben, dass jeder einzelne von uns persönlich von Gott so geschaffen worden ist, wie er ist. Alle Fähigkeiten, die wir besitzen, verdanken wir Gott, und auch alle Grenzen, die wir haben, haben in Gottes Augen ihren guten Sinn. Behinderte und nicht behinderte Menschen, geistig eingeschränkte Menschen und Genies sind alle in der gleichen Weise gute Geschöpfe Gottes. So, wie er uns geschaffen hat, mit Leib und Seele, so ist es gut, auch wenn je nach Glauben und Überzeugungen immer wieder das eine oder andere in Abrede gestellt wird.

Mit dier Schöpfung sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen

Weil wir als Christen wissen, dass auch unsere Umwelt Gottes gute Schöpfung ist, darum ist es unser Auftrag, mit dieser Umwelt sorgsam und verantwortungsvoll umzugehen. Wir sollen uns immer wieder daran erinnern, dass Gott uns die Schöpfung anvertraut hat und wir über unseren Umgang mit ihr einmal werden Rechenschaft ablegen müssen. Wenn wir uns als Christen für einen sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt einsetzen, tun wir dies nicht, weil wir meinen, wir müssten diese Welt durch unseren Einsatz retten. Das können wir nicht und das brauchen wir nicht. Gerade weil wir aber an Gott den Schöpfer dieser Welt glauben, können wir uns ohne Panik den drängenden Fragen widmen, wie wir unseren Nachkommen diese Schöpfung in einem Zustand hinterlassen, der auch ihnen ein gutes Leben auf dieser Erde ermöglicht.

Auch wenn es im Blick auf unsere großen Umweltprobleme manchmal aussichtslos und nutzlos erscheint, so werde ich doch weiter meine Yoghurtbecherdeckel sammeln und entsorgen, nicht nur weil steter Tropfen auch einem heißen Stein höhlen kann, sondern auch um Zeichen zu setzen. Die "Bewahrung der Schöpfung" ist und bleibt eines unserer hochwertigen Lebensziele, nicht nur für die Christen.

Gerhard Marsing

mehr bei uns:
"Erfurter Dialog" über die Evolutionstheorie

Dr. Hans Frisch über den Schöpfungsbericht der Bibel