Gottes Handeln geschieht durch Beziehung
      Floyd McClung: »Meetings verändern nicht das Leben von Menschen!
      
         
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             Pastor 
              Floyd McClung (63) 
              Quelle: jesus.de 
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      Für den Aufbau von missionalen Gemeinden mit flachen Hierarchien 
        hat sich der amerikanische Pastor und Buchautor Floyd McClung ausgesprochen. 
        Auf der ersten Novavox-Konferenz sagte der 63-Jähige am Samstag, 
        08.11.08, vor 250 Zuhörern in Wuppertal, Christen müssten sich 
        bewusst machen, dass sie ihr Verständnis vom Leben als Christ in 
        die Herzen derer legen, denen sie vom Glauben erzählen. Wenn 
        wir Gemeinde als statisch weitertradieren, schaffen wir Nachfolger, die 
        Kirche statisch denken. Gottes Handeln geschehe aber durch Beziehung. 
      Jesus hat seinen Dienst auf die Menschen abgestimmt,  
        denen er diente
      McClung warb für einen christlichen Lebensstil, der im Gegensatz 
        zum missionarischen Handeln von den Menschen statt von der Kirche her 
        denke. Traditionelle evangelistische Programme verglich McClung mit einem 
        Bogenschützen, der erst schießt und dann die Zielkreise darum 
        zieht. Wir machen Programme und organisieren Menschen drumherum, 
        kritisierte der 63-Jährige. Jesus hingegen habe seinen Dienst auf 
        die Menschen abgestimmt, denen er diente.  
      Im schlimmsten Fall könne das Christentum zu einem kulturellen Hindernis 
        werden: Um Jesus kennenlernen zu können, bedürfe es in traditionellen 
        Gemeinden einen großen kulturellen Schritt. Menschen müssten 
        nicht die christliche Kultur annehmen, um in Beziehung zu Jesus zu treten. 
        Das Evangelium müsse daher verständlich und einfach kommuniziert 
        werden. Wir müssen lernen, Aldi mit ihnen zu sprechen. 
        Mach eine Liste mit all Deinen christlichen Begriffen. Und dann tue Buße. 
      Den westlichen Kirchen von heute empfahl McClung deshalb, den neuen Wein 
        nicht in alten Schläuchen zu lagern. Kirchen müssten heute wieder 
        lernen, zwischen Form und Inhalt zu unterscheiden. Wer Kirchen auf Samoa 
        besuche, fände Kirchen die aussähen wie amerikanische Kirchen 
        und andere, die deutsch aussähen, weil sie von entsprechenden Missionaren 
        gegründet worden seien. Wir glauben, Kirche sei das, wie wir 
        es immer schon erlebt haben. Während das mosaische Gesetz der 
        Juden sehr von der Form geprägt sei, habe Jesus dieser Form das Leben 
        und Beziehung entgegengesetzt. 
      Jesus hat einfache, flache Strukturen vorgelebt
      McClung warnte zugleich davor, mit einer neuen Terminologie die Notwendigkeit 
        zur Veränderung zu verschleiern. Auch neue Begriffe können 
        ein Weg sein, sich besser mit unseren Programmen zu fühlen. 
        Programme dürften nicht als Entschuldigung herhalten, um nicht zu 
        den Menschen zu gehen. 
      Deshalb gehe es im Kern darum, Menschen in ihre Bestimmung einzuladen, 
        nicht um eine Doktrin oder Glaubenssätze. Im westlichen Denken 
        ergibt sich das Handeln aus dem Glauben/Denken. Jesus handelte umgekehrt. 
      Schlussfolgerungen zog Floyd McClung auch für das Verständnis 
        von Jüngerschaft und Bekehrung: Der Jüngerschaftsprozess 
        beginnt nicht mit der Bekehrung, sondern mit dem Punkt, an dem ein Mensch 
        von uns eingeladen wird, ihn kennenzulernen. In seiner Arbeit in 
        Südafrfika halte er daher den Einstiegslevel niedrig, den Jüngerschaft-Level 
        hingegen hoch. 
      Kirche gehe auf Jesus zurück und nicht etwa auf Paulus
      Floyd McClung erinnerte daran, dass die Kirche auf Jesus zurückgehe, 
        nicht etwa auf Paulus. Jesus habe ganz einfache Organisationsformen vorgelebt, 
        um die Bewegung dezentral zu halten. Das Christentum müsse deshalb 
        aus der Beziehung zu Jesus heraus leben, statt sich in komplexen Gemeindestrukturen 
        und Machthierarchien zu verirren. Etwas Kompliziertes stirbt, wenn 
        es auf andere übertragen wird  das Einfache verbreitet sich. 
        Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage sei heute in Asien und Lateinamerika 
        überprüfbar, wo sich das Christentum bereits dezentral ausbreite. 
      Wer ist Floyd McClung?
      Der 63-jährige Pastor Floyd McClung ist vielen durch sein Buch Das 
        Vaterherz Gottes bekannt. McClung war über 20 Jahre lang in 
        Amsterdam in Kirchengründungsprojekten tätig war und betreut 
        heute eine Netzwerk von Small Churches in Südafrika. 
       
      novavox ist das Netzwerk für missionale Gemeindeinnovation
      novavox ist das Netzwerk für missionale Gemeindeinnovation 
        im deutschsprachigen Raum. Die Konferenz unter dem Thema Ein missionales 
        Leben - Wie Evangelisation, Diakonie und eine enge Gottesbeziehung in 
        einem ganzheitlichen Lebensstil zusammenfinden können mit Floyd 
        McClung vom 06.-08.11. in Wuppertal war die erste Konferenz des neugegründeten 
        Netzwerks. novavox will dem missionalen Gedanken in Deutschland eine Stimme 
        geben und versteht sich als überkonfessioneller Förderer. 
      Quelle: jesus.de-Newsletter vom 09.11.2008 
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