Tattoos
            Ethnologin warnt vor Tattoos als Karriere-Killer
            
               
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                   Frau 
                    mit Tätowierungen, umgangssprachlich (engl.) "Tattoo" 
                    Foto: brechtbert, wikipedia.de 
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            23.06.2012: 
              Tattoos sind das Modethema Nr. 1 der aktuellen Fußball-EM. 
              Die Nachahmung der Symbole, Schriftzüge und Glücksbringer, 
              die man auf Körperteilen gleich mehrerer Spieler jedes Teams 
              findet, kann jedoch ins Auge gehen: "Für Jugendliche sind 
              Tattoos oft Mutproben oder Zeichen von Rebellion. Viele bereuen 
              das Bild in der Haut jedoch später - mitunter deshalb, da sie 
              im Beruf darunter leiden", erklärt die Etikette-Expertin 
              und Ethnologin Nandine Meyden http://etikette-und-mehr.de 
              im pressetext-Interview. 
            Boom ab Kindergarten - Prominente Sportler sind Trendsette
            Prominente Sportler 
              sind Trendsetter, betont Meyden. "Sie haben wesentlich dazu 
              beigetragen, dass sich Tattoos in ihrer Bedeutung weg vom Seemann- 
              und Knastimage entwickelt haben und nun sogar auf den internationalen 
              Laufstegen zu sehen sind." Im vergangenen Jahrzehnt setzte 
              in Deutschland ein wahrer Boom ein: Von 2003 bis 2009 stieg der 
              Anteil tätowierter Männer zwischen 25 und 34 Jahren von 
              22 auf 26 Prozent, bei Frauen sogar von 14 auf 25 Prozent. "Der 
              Anfang machen heute die Abziehbilder im Kindergarten", sagt 
              die Expertin. 
            Tattoos waren nie bloße Dekoration
            Vergessen wird 
              dabei jedoch oft, dass Tattoos bisher in keiner Kultur bloße 
              Dekoration waren, sondern immer Zugehörigkeit und Abgrenzung 
              signalisieren. Deshalb irre der, der Tattoos oder deren Motive für 
              bedeutungslos hält. "Auch wenn es nur der Name der Freundin 
              oder ein harmloses Symbol ist, wird dies von anderen immer als Aussage 
              interpretiert - der Stehsatz 'Man kann nicht nicht kommunizieren' 
              trifft hier eindeutig zu." Sind Tattoos auch bei Jüngeren 
              akzeptiert, sorgen sie bei Älteren häufig noch für 
              Milieu-Beigeschmack. 
            Bremse für das Weiterkommen
            Diese Fremddeutung 
              hat oft konkrete Folgen. Zwar gibt es hierzulande keine Regelungen 
              wie etwa in Japan, wo die traditionellen Sento-Badehäuser Tätowierten 
              den Zutritt verwehren, doch kann verzierte Haut mitunter auch dem 
              Berufsleben schaden. "Ein Tattoo kann die Vertrauenswürdigkeit 
              und Integrität einer Person in den Augen anderer senken. Besonders 
              gilt das in Branchen, die mit hohen Geldbeträgen, hochwertigen 
              Gütern oder Services umgehen: Im Banken- und Versicherungswesen, 
              beim Consulting oder bei Top-Maklern etwa." 
            In der Praxis 
              verlangen Firmen von ihren Mitarbeitern häufig, im Kundenkontakt 
              etwaige Tattoos nie sichtbar werden zu lassen, berichtet die Knigge-Expertin. 
              "Es wäre ein Trugschluss zu glauben, man könne nach 
              drei Jahren im Betrieb bei einer Casual-Veranstaltung darauf verzichten 
              und im Polohemd Tattoo zeigen. Wenn es nicht zur Unternehmensphilosophie 
              passt, kann die Tätowierung zwar rechtlich kaum die Entlassung 
              verursachen, jedenfalls aber eine Karrierebremse sein." 
            Viele bereuen ihre Tattoos nach Jahren
            Jugendlichen 
              rät Meyden, gut zu überlegen, an welcher Körperstelle 
              ein dauerhaftes Tattoo gestochen werden soll und ob diese Entscheidung 
              auch in Hinblick auf den späteren Werdegang vertretbar ist. 
              "Viele bereuen ihre Tattoos nach Jahren - nicht zuletzt, da 
              sie auf alternder Haut nicht mehr gut aussehen und ein Entfernenlassen 
              teuer und riskant ist." Als weniger problematische Alternative 
              sieht die Expertin temporäre Henna-Tattoos.  
               
            Quelle: 
              Pressetext-News (pte002/23.06.2012/06:05) 
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