Papst in der Kritik
            Papst Franziskus steht wegen Äußerungen über Kindererziehung 
              in der Kritik
            
              
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                   Papst 
                    Franziskus im August 2014 in Südkorea 
                      Foto: Jeon HanKorean, 
                    Culture and Information Service, wikipedia.de unter Creative 
                    Commons 2.0 Lizenz 
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            06.02.2015: Papst Franziskus 
              steht wegen Äußerung bezüglich "Gewalt gegen 
              Kinder" in der öffentlichen Kritik. Kinderschutzorganisationen, 
              Politiker und Massenmedien gehen mit dem Papst ins Gericht. Wir 
              fragen: Was hat Papst Franzikus wirklich gesagt? 
            Deutsche Kinderhilfe: 
              "Es gibt kein würdevolles Schlagen"
            Franziskus mache sich 
              mitschuldig, wenn auch nur einem einzigen Kind unter Verweis auf 
              seine Aussage Schmerzen zugefügt würden, sagte Rainer 
              Becker, Vorstandvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe, am Freitag 
              in Berlin: "Es gibt kein würdevolles Schlagen eines anderen 
              Menschen." In Deutschland sei jegliche physische und auch psychische 
              Gewalt gegen Kinder verboten. "Dies gilt für Eltern genauso 
              wie für katholische Geistliche." Becker appellierte an 
              das Kirchenoberhaupt, seine Aussage schnellstmöglich zu korrigieren. 
            Der Deutsche Kinderschutzbund 
              nannte die Äußerungen des Papstes "inakzeptabel". 
              Es sei "sehr sehr schade", dass das Kirchenoberhaupt das 
              Schlagen von Kindern als Strafe offenbar erlaube, sagte Bundesgeschäftsführerin 
              Paula Honkanen-Schoberth. Jegliches Schlagen verletze die Würde 
              des Kindes und demütige es. "Das war keine gute Aussage." 
              Sie wünschte sich vom Papst eine "ganz klare Positionierung 
              gegen körperliche Bestrafungen", sagte die Bundesgeschäftsführerin. 
            Vatikansprecher widerspricht den Aussagen
            Vatikansprecher Federico 
              Lombardi betonte, das Kirchenoberhaupt habe Eltern keineswegs aufgefordert, 
              ihre Kinder zu schlagen. Eltern hätten die Verantwortung, ihre 
              Kinder "mit Liebe und Respekt für ihre Würde" 
              auf dem rechten Weg zu führen und ihnen zu helfen, sich gut 
              zu entwickeln, erläuterte er im "Radio Vatikan". 
              Es liege in der Verantwortung guter Eltern, in der jeweiligen Situation 
              den besten Weg zu finden.  
            Bundesfamilienministerin: Jegliche Gewalt gegen Kinder ist inakzeptabel
            Bundesfamilienministerin 
              Manuela Schwesig (SPD) sagte der Tageszeitung "Die Welt" 
              (Online-Ausgabe), es dürfe bei diesem Thema kein falsches Verständnis 
              geben. "Jegliche Gewalt gegen Kinder ist vollkommen inakzeptabel." 
            Bundestagsvizepräsidentin 
              Claudia Roth (Grüne) attestierte dem Papst "mittelalterliches 
              Denken".  
            Was hat Papst Franziskus wirklich gesagt?
            Papst Franziskus hatte 
              am Mittwoch, 04.02.2015, bei der wöchentlichen Generalaudienz 
              im Vatikan gesagt, Väter müssten in den Familien stärker 
              präsent sein. Sie müssten die eigenen Kinder "korrigieren, 
              ohne zu erniedrigen".  
            Als Beispiel führte 
              er einen Vater auf, der zu ihm gesagt habe: "Ich muss manchmal 
              meine Kinder ein bisschen schlagen, aber nie ins Gesicht, um sie 
              nicht zu erniedrigen." Franziskus kommentierte das Verhalten 
              des Mannes mit den Worten: "Wie schön! Er weiß um 
              den Sinn der Würde. Er muss sie bestrafen, aber tut es gerecht 
              und geht dann weiter." 
            Gesetzliche Regelungen 
              sind weltweit sehr unterschiedlich
            Das Schlagen von Kindern 
              ist weltweit in 39 Ländern verboten. In Frankreich, Italien 
              oder Großbritannien ist Gewalt an Schulen, nicht aber im häuslichen 
              Bereich untersagt. In Deutschland haben Kinder seit 2000 ein Recht 
              auf gewaltfreie Erziehung. Unzulässig sind "körperliche 
              Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende 
              Maßnahmen". Seither habe sich das Bewusstsein deutlich 
              geändert, sagte Honkanen-Schoberth. Über 90 Prozent der 
              Eltern sähen das Schlagen von Kindern nicht mehr als probates 
              Erziehungsmittel an.  
            Die UN-Kinderrechtskonvention 
              mahnt das Recht auf gewaltfreie Erziehung an. In Europa gibt es 
              verschiedene Regelungen. 
            
            
            Quelle: jesus.de-Newsletter 
              vom 06.02.2015 / epd 
            Autor dieser 
              Webseite: Uwe Schütz 
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