Bildungsplan 2015
             Widerstand gegen "sexuelle Ideologie" im Schulunterricht 
              in BW
            11.01.2014: Die grün-rote 
              Landesregierung in Baden-Württemberg will sexuelle Toleranz 
              im Schulunterricht verankern. Doch der Widerstand wächst. Die 
              vom Kultusministerium entwickelten Leitlinien für neue Lehrpläne 
              stoßen auch in evangelischer und katholischer Kirche im Südwesten 
              auf Kritik.  
            In einer gemeinsamen 
              Erklärung der beiden Kirchen heißt es, Kinder und Jugendliche 
              dürften bei ihrer Suche nach der sexuellen Identität nicht 
              beeinflusst werden. So steht es in dem Statement der evangelischen 
              Landeskirchen in Württemberg und Baden sowie der Diözese 
              Rottenburg-Stuttgart und der Erzdiözese Freiburg, das am gestrigen 
              Freitag veröffentlicht wurde. 
            Hintergrund ist ein neuer 
              Bildungsplan 2015 für Baden-Württemberg, den das Kultusministerium 
              derzeit ausarbeitet. Der Entwurf enthält einen neuen, besonderen 
              Gesichtspunkt: Auch Wissen über "sexuelle Vielfalt" 
              soll durch die Bildungsplanreform fest im Unterricht verankert werden 
              - nicht als eigenes Fach, sondern als fächerübergreifend 
              zu vermittelnder Aspekt.  
            In Baden-Württemberg 
              gibt es 6.200 
              gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Das sind 0,1 Prozent 
              an der 5,1 Millionen Haushalte, so das Statistische Landesamt 
              Baden-Württemberg am 15. November. 
            Die Kirchen sprechen von Ideologisierung
            Die Kirchen betonen in 
              ihrer Erklärung, dass sie die neuen Leitlinien im Prinzip unterstützen, 
              den Aspekt zur "sexuellen Vielfalt" allerdings ablehnen. 
              Die Prinzipien müssten auf der Grundlage des "Menschenbildes 
              der Landesverfassung und der Schulgesetze" entwickelt werden. 
              "Funktionalisierung, Instrumentalisierung, Ideologisierung 
              und Indoktrination gilt es zu wehren" - besonders im "sensiblen 
              Bereich der sexuellen Identität und damit verbundener persönlicher 
              und familiärer Lebensentwürfe". Die Debatte um Toleranz 
              für homosexuelle Lebensentwürfe müsse "auch 
              in Bildungsprozessen kontrovers dargestellt werden".  
            Bildung müsse Kinder stark machen, ihre Identität auszubilden
            Für den Begriff 
              Vielfalt finden die Kirchen ihre eigene Definition: Vielfalt bedeute 
              auch eine "religiös-ethische Bildung und Erziehung". 
              Der komme "als Orientierungshilfe eine besondere Bedeutung 
              zu". Die Kirchen teilen allerdings auch mit, sie träten 
              "für eine Bildung ein, die Kinder und Jugendliche stark 
              macht, eine eigene Identität auszubilden und ihre Gemeinschaftsfähigkeit 
              zu fördern".  
            Kirchen distanzieren sich von Online-Petition
            Am Ende der Erklärung 
              kritisieren sie die "schwulenfeindliche" Petition eines 
              Realschullehrers aus dem Schwarzwald, an der sich die Debatte in 
              Baden-Württemberg entzündet hatte. Es sei aber jedem "unbenommen, 
              sich in geeigneter Weise dazu zu Wort zu melden". Dies dürfe 
              allerdings nicht "durch Hetzportale und diffamierende Blog-Einträge 
              geschehen". 
            Baden-Württemberg 
              plant, seine Bildungsleitlinien von beruflicher Orientierung über 
              Medienbildung bis zu Gesundheitsförderung auf die Akzeptanz 
              sexueller Vielfalt auszurichten. Ein entsprechender Entwurf soll 
              spätestens im September 2014 veröffentlicht werden und 
              dann in die öffentliche Anhörung gehen. 
            Medien versuchen, die Petition in eine rechte Ecke zu stellen
            
               
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                   Auf 
                    die Grafik klicken,  
                    um sich an der Online-Petition "Kein Bildungsplan 2015 
                    unter der Ideologie des Regenbogens" zu beteiligen 
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            Die Online-Petition gegen 
              den Bildungsplan, an der sich auch Personen außerhalb von 
              Baden-Württemberg beteiligen können, wurde bereits von 
              über 106.000 Menschen unterzeichnet. Medien 
              versuchen, die Petition in eine fundamentalistische oder rechtsextreme 
              Ecke zu schieben. Der SWR nach seinen derartigen Beitrag allerdings 
              zwischenzeitlich geräuschlos zurückgezogen, da die Behauptungen 
              unhaltbar waren. 
            Hier der direkte Link 
              zur Online-Petition unter www.openpetition.de 
            Quelle: spiegel-online 
            Autor dieser 
              Webseite: Uwe Schütz 
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