Christen fürchten stärkere Diskriminierung
            Ägypten: Koptische Christen reagieren verhalten auf Wahlsieg 
              von Mohammed Mursi
            25.06.2012: Das amtierende 
              Oberhaupt der koptischen Kirche, Bischof Pachomius, gratulierte 
              dem designierten Staatschef Mohammed Mursi zu seinem Sieg, wie das 
              ägyptische Staatsfernsehen am Montag berichtete. 
            Die Mehrheit der Christen 
              hatte Umfragen zufolge jedoch für Mursis Gegenkandidaten, den 
              Luftwaffengeneral und früheren Ministerpräsidenten Ahmed 
              Schafik, gestimmt. Viele begründeten dies mit der Sorge, dass 
              unter der Präsidentschaft eines Repräsentanten der radikal-islamischen 
              Muslimbruderschaft die Rechte der Christen eingeschränkt und 
              Kopten stärker diskriminiert werden könnten. Die Muslimbruderschaft 
              erklärte indes seine Mitgliedschaft für beendet. 
            Kopten beten, dass Mursi wirklich ein Präsident aller Ägypter 
              wird 
            Nach der Bekanntgabe 
              des Wahlsiegs am gestriegen Sonntag hatte Mursi in einer Fernsehansprache 
              zur nationalen Einheit aufgerufen. Er wolle Präsident «aller 
              Ägypter» sein, sagte er.  
            «Die Regeln der 
              Demokratie verlangen, dass wir das Wahlergebnis anerkennen», 
              sagte der Unternehmer und Politiker Naguib Sawiris, der als einer 
              der einflussreichsten Christen in Ägypten gilt. «Wir 
              gratulieren Mursi zu seinem Sieg und beten zu Gott, dass er tatsächlich 
              als Präsident aller Ägypter dienen wird und dass er die 
              Bürgerrechte hochhalten wird», ergänzte Sawiris. 
            Israel hofft auf Zusammenarbeit mit Mursi
            Israels Premierminister 
              Benjamin Netanjahu hat seine Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit 
              mit dem neuen ägyptischen Staatspräsidenten bekundet. 
              Im März hatte das frisch gewählte von Islamisten dominierte 
              Ägyptische Parlament eine Erklärung verabschiedet, die 
              die ägyptische 
              Regierung zum Bruch mit dem Nachbarn Israel aufgefordert. Das 
              oberste Gericht Ägyptens entschied jedoch vor 10 Tagen, die 
              Parlamentswahlen seien nicht verfassungsgemäß verlaufen. 
            Kopten sind immer wieder das Ziel von islamistischen Anschlägen
            Die Kopten machen etwas 
              zehn Prozent der 80 Millionen Einwohner Ägyptens aus. Im vergangenen 
              Jahr war es verstärkt zu Anschlägen auf Christen und in 
              der Folge zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Christen 
              und Muslimen gekommen. 
              Im Weltverfolgungsindex, der Liste der größten Christenverfolgerstaaten, 
              ist Ägypten deshalb auf Platz 15 vorgerückt. 
            Quelle: jesus.de-Newsletter 
              vom 25.06.2012 / epd und spiegel.de 
            Autor dieser Webseite: 
              Uwe Schütz 
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