Überwachte Freiheit
      Usbekistan: Pastor Dmitry Shestakov wurde nach 4 Jahren aus dem Gefängnis 
        entlassen  
      
      03.02.2011: Der usbekische Pastor Dmitry Shestakov ist frei. Am 21. Januar 
         genau vier Jahre nach seiner Verhaftung - wurde der Christ aus 
        dem Arbeitslager Navoi in Zentral-Usbekistan entlassen. Seine Frau und 
        die drei Töchter sowie Mitglieder seiner Kirchengemeinde aus dem 
        800 Kilometer entfernten Andijan erwarteten ihn vor dem Gefängnistor. 
      "Ich bin noch immer überwältigt von Freude über all 
        die Aufmerksamkeiten nach meiner Entlassung", sagte Shestakov im 
        Gespräch mit unserem usbekischen Mitarbeiter (Name wird aus Sicherheitsgründen 
        nicht genannt). Open Doors, das weltweite Hilfswerk für verfolgte 
        Christen, hatte nach der Verhaftung des Pastors zu einer weltweiten Solidaritätsbewegung 
        aufgerufen. Tausende Menschen haben über die Jahre hinweg für 
        Shestakov gebetet und der Familie ermutigende Briefe geschrieben. Auf 
        politischer Ebene hatte Open Doors gegen das Gerichtsurteil protestiert. 
      Dmitry Shestakov wurde am 21. Januar 2007 während einer Hausdurchsuchung 
        in der "Full Gospel Church" in Andijan festgenommen. Der damals 
        38-Jährige war seit 2003 deren Pastor. Anfang März wurde er 
        wegen des Abhaltens illegaler religiöser Treffen zu vier Jahren Gefängnis 
        verurteilt. Zudem soll er Literatur hergestellt und verteilt haben, deren 
        Inhalt die öffentliche Ordnung und Sicherheit bzw. den öffentlichen 
        Frieden stören würde. 
      Shestakov ist nach seiner Entlassung nicht wirklich frei
      Doch ist Shestakov nach seiner Entlassung nicht wirklich frei: Wie Open 
        Doors-Mitarbeiter Daniel sagte, sei dem Pastor nicht erlaubt, mit seiner 
        Familie in eine andere Stadt umzuziehen. Einmal im Monat müsse er 
        bei der Polizei vorstellig werden und schon bald eine Arbeitsstelle vorweisen. 
        "Außerdem darf er Usbekistan nicht verlassen und bei Inlandsreisen 
        muss er innerhalb einer bestimmten Frist zurück in Andijan sein", 
        so Daniel. "Pastor Dmitry muss sehr vorsichtig sein. Denn alles was 
        er tut, mit wem er Kontakt hat, wohin er geht, wird von Sicherheitsleuten 
        beobachtet. Er braucht weiterhin unser Gebet." 
      Auch der Staatsanwalt von Andijan hat Shestakov verwarnt, keine "religiösen 
        Straftaten" mehr zu begehen. "Ich wurde angewiesen, mich strikt 
        an die Auflagen zu halten", so Dmitry Shestakov. "Aber ich bin 
        Pastor und möchte Gott dienen. Nun muss ich Wege finden, um dies 
        zu tun." 
      Usbekistan auf Platz 9 im Weltverfolgungsindex
      Usbekistan wird in der Rangliste der Länder, in denen Christen weltweit 
        am stärksten verfolgt werden, auf Platz 9 geführt mehr 
        bei über den aktuellen Weltverfolgungsindex von Open Doors 
      Quelle: Open Doors Nachricht vom 26. Januar 2011 (Offizielle Website: 
        www.opendoors-de.org) 
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