Aus Modellversuch 
              «Islamkunde» wird Reli
            NRW führt als erstes Bundesland islamischen Religionsunterricht 
              ein
            29.06.2011: Nordrhein-Westfalen 
              (NRW) hat als erstes Bundesland ein Gesetz zur Einführung von 
              islamischem Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach auf den 
              Weg gebracht. 
            Der Düsseldorfer 
              Landtag beriet am Mittwoch in erster Lesung eine entsprechende Änderung 
              des Schulgesetzes zum 1. August 2012, auf die sich rot-grüne 
              Regierungskoalition und die CDU verständigt hatten. Damit soll 
              der 1999 gestartete Modellversuch «Islamkunde» von einem 
              bekenntnisorientierten Religionsunterricht in deutscher Sprache 
              unter Schulaufsicht abgelöst werden. 
            Schulministerin spricht von «historischer Chance» 
              für Toleranz und Integration
             Schulministerin Sylvia 
              Löhrmann (Grüne) bezeichnete das eingeleitete Gesetzesverfahren 
              als «historische Chance» und «entscheidenden Schritt 
              für die Gleichstellung, die Toleranz und für die Integration 
              unserer muslimischen Mitbürger in unserer Gesellschaft». 
              Es gehe um ein in der Landesverfassung verankertes Grundrecht und 
              um die Einführung eines «längst überfälligen 
              und nachgefragten Schulfachs». 
             Da in Nordrhein-Westfalen 
              bisher keine muslimische Organisation verfassungsrechtlich als Religionsgemeinschaft 
              anerkannt ist, sieht eine bis 2018 befristete Übergangsvorschrift 
              die Gründung eines Beirats vor, der bis dahin als Ansprechpartner 
              der Landesregierung gegenübersteht. Dem achtköpfigen Gremium 
              sollen vier vom Koordinationsrat der Muslime entsandte Vertreter 
              sowie vier nicht organisierte Muslime angehören. Alle Mitglieder 
              des Beirates müssen theologisch, religionspädagogisch 
              oder islamwissenschaftlich qualifiziert sein. 
             Da vor allem die Ausbildung 
              der Lehrkräfte Zeit brauche, werde der islamische Religionsunterricht 
              schrittweise eingeführt, teilte das Schulministerium mit. Mit 
              einer flächendeckenden Versorgung sei daher weder in der laufenden 
              noch in der folgenden Legislaturperiode zu rechnen. 
             In Deutschland leben 
              nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge 
              rund eine Million muslimische Schüler. In den meisten westdeutschen 
              Bundesländern gibt es inzwischen Modellprojekte zum islamischen 
              Religionsunterricht. Hauptproblem bei der Einführung als ordentliches 
              Lehrfach, wie es das Grundgesetz (Artikel 7, Absatz 3) vorsieht, 
              ist hierbei bislang das Fehlen einer Autorität, die für 
              die Muslime in dem jeweiligen Bundesland sprechen kann. 
            Quelle: jesus.de-Newsletter 
              vom 29.06.2011 / epd 
            Autor dieser Webseite: 
              Uwe Schütz 
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