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Christen im Irak

Bombenangriffe auf Kirchen in Bagdad und Kirkuk mit vier Toten

31.01.: Im Irak sind am 29. Januar (Sonntag) mehrere Bombenanschläge auf christliche Kirchen verschiedener Konfessionen verübt worden. Dabei starben nach Polizeiangaben mindestens vier Menschen. 17 weitere wurden verletzt. Die Anschläge richteten sich gegen fünf Kirchen in der Hauptstadt Bagdad sowie gegen zwei in der nordirakischen Kurdenstadt Kirkuk, 250 Kilometer nördlich von Bagdad. Dort explodierten zwei Bomben und töteten vier Personen. Mindestens 14 wurden verletzt. In Bagdad gab es sechs Verletzte. In den meisten Fällen wurden Autobomben vor Kirchen gezündet.

Angst vor Flüchtlingswelle irakischer Christen

Nach diesen Bombenangriffen auf christliche Gotteshäuser, die vermutlich durch islamische Fanatiker ausgeführt wurden, befürchtet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) eine neue Massenflucht irakischer Christen in den kurdischen Norden des Landes und ins benachbarte Ausland.

Nach Angaben von GfbV waren Dutzende christliche Studenten der Technischen Hochschule Bagdad und der Universität Mosul heftigen Attacken durch islamische Kommilitonen ausgesetzt. Sie seien verprügelt und als Ungläubige und als amerikanische Agenten beschimpft worden.

Sicherheitslage für Christen hat sich seit dem Angriff der USA verschlechtert

Die Sicherheitslage für die christliche Bevölkerung hat sich seit der US-Intervention verschlechtert. Kirchen in Mossul und Bagdad und anderen Orten wurden niedergebrannt, Dutzende von Christen getötet. Die christlichen Kirchen hatten sich einer Verankerung des islamischen Rechts in der neuen Verfassung zu widersetzen versucht.

Nach ähnlichen Zwischenfällen im letzten Jahr sei es bereits mehrfach zu Fluchtwellen gekommen. Der Präsident der Kurdenregion Massoud Barzani hatte der assyro-chaldäischen Bevölkerung des Irak die Aufnahme in die drei kurdischen Provinzen angeboten.

Drei Prozent der Iraker sind Christen

Insgesamt 3.500 assyro-chaldäische Familien seien - laut GfbV - schon in den kurdischen Norden geflüchtet, das sind mehr als 18.000 Menschen. 350 Familien kamen allein im Dezember 2005 dorthin. Rund 50.000 Christen flohen nach Syrien. Täglich gingen immer neue christliche Familien auf die Flucht.

Der kurdische Nordirak sei derzeit die sicherste und stabilste Region des Landes. Die Regionalregierung unterstütze aktiv die Ansiedlung der christlichen Minderheit. So seien unter anderem 30 neue Dörfer, Straßen und Bewässerungssysteme für sie gebaut worden. Auch die medizinische Versorgung sei gewährleistet

Etwa drei Prozent der Iraker sind Christen, die zum Teil unter dem früheren laizistischen Baath-Regime Vorteile genossen; die Mehrheit gehört zu der mit Rom unierten Glaubensgemeinschaft der Chaldäer (deren Mitglied der inhaftierte Ex-Vizepremier Tarek Aziz war). Ihr Oberhaupt ist der in Bagdad residierende Patriarch von Babylon, Emmanuel III. Delly.

Quellen : jesus.de / apd, 31.01.2006

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