Was bedeutet Terraforming? 
            Terraforming ist die 
              gedachte Umformung anderer Planeten in bewohnbare erdähnliche 
              Himmelskörper mittels zukünftiger Techniken. Fremde Planeten 
              sollen so umgestaltet werden, dass darauf menschliches Leben mit 
              geringem oder ohne zusätzlichen technischen Aufwand möglich 
              wird. 
            Der Begriff geht auf 
              den Science-Fiction-Roman Collision Orbit von Jack Williamson aus 
              dem Jahre 1942 zurück und wurde später von der Wissenschaft 
              aufgegriffen, die meist von Vererdung spricht. 
            Welche Umgebungsbedingungen herrschen auf dem Mars?
            
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Der vorhandene atmosphärische 
                  Druck liegt bei 0,75 % des irdischen Druckes. 
               
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Die Temperaturen 
                  an der Oberfläche schwanken (je nach Pol- bzw. Äquatornähe) 
                  zwischen -85 °C und +20 °C 
               
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Die Atmosphäre 
                  besteht zu 95 % aus Kohlendioxid (CO2). 
               
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Solange das planetare 
                  Magnetfeld fehlt, kann der Mars unter Einfluss des Sonnenwindes 
                  eine Atmosphäre nicht dauerhaft halten. Sobald der innere 
                  Kern erstarrt, bildet sich durch den Dynamo-Effekt ein Magnetfeld, 
                  was jedoch unter Umständen lange dauern könnte. 
               
             
            Welche Bedingungen müssten auf dem Mars verändert werden?
            Damit sich der Mars zu 
              einer so genannten zweiten Erde entwickeln kann, wären 
              folgende Veränderungen notwendig: 
            Die Oberflächentemperatur 
              müsste um etwa 60 Grad Celsius erhöht werden, damit zumindest 
              in Äquatornähe zu bestimmten Tageszeiten eine Temperatur 
              über dem Gefrierpunkt herrscht. Bei einer reinen Kohlendioxidatmosphäre 
              müsste dazu der Druck nach auf 3.5 Bar erhöht werden, 
              was deutlich über der Menge liegt, die tödlich für 
              Menschen und die meisten Pflanzen ist. 
             Die Dichte der Atmosphäre 
              müsste erhöht werden. Untergrenze wäre hier, abhängig 
              vom Gasgemisch, 300 hPa, was 1/3 des Drucks auf der Erde entspricht. 
              Obergrenze wären hier (theoretisch) etwa 5 Atmosphären. 
              Die Obergrenze des Sauerstoffpartialdruckes liegt bei 1,6 bar (Sauerstoffvergiftung) 
              und die des Stickstoffpartialdruckes bei 3,2 bar (Stickstoffnarkose). 
              Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Mars eine dichtere 
              Atmosphäre als 1 bar halten kann. Selbst eine 1 bar dichte 
              Atmosphäre würde aufgrund der geringeren Schwerkraft bedeuten, 
              dass die Atmosphärenhöhe fast dreimal so hoch wie auf 
              der Erde wäre. Auch dürften die Stickstoffreserven des 
              Mars nur sehr gering sein; Schätzungen sprechen hier nur von 
              einer Menge von 100300 hPa Stickstoff. Möglicherweise 
              hat er sich auch mineralisch abgelagert. 
            Flüssiges Wasser 
              müsste verfügbar gemacht werden (Tritt bei dichterer Atmosphäre 
              automatisch ein). 
            Der Anteil von O2 (Sauerstoff) 
              und Inertgasen wie N2 (Stickstoff) in der Atmosphäre müsste 
              erhöht werden, wobei (ein gewisser Prozentsatz an) Stickstoff 
              den Vorteil mit sich bringt, dass er Pflanzen das Leben ermöglicht, 
              allerdings wäre auch jedes andere reaktionsträge Gas (oder 
              Gasgemisch wie Stickstoff mit Xenon) denkbar. 
            Man müsste die Atmosphäre 
              so auslegen, dass sie eine Tropopause in tieferen Schichten hat, 
              die das Wasser unterhalb dieser gefangen hält. Dieser Effekt 
              hat die Erde vor Austrocknung geschützt. Im Gegensatz zur Venus, 
              wo selbst die kältesten Schichten nicht unter 0 °C sind, 
              sodass das Wasser nicht abregnet und weiter in die höheren 
              Schichten durchtritt. Dort wird es dann photodissoziert und der 
              Wasserstoff durch den Sonnenwind in den Weltraum geblasen. 
            Methoden, die Umgebungsbedingungen auf dem Mars zu ändern
            Beim Mars kann ein Terraforming 
              am CO2 ansetzen, welches in großen Mengen im Polkappeneis 
              gespeichert ist. Schätzungen umfassen ca. 50100 hPa.[6] 
              Größere Mengen (450900 hPa) von CO2 sind im Regolith 
              gebunden. Damit ließe sich theoretisch eine dichte kohlendioxidhaltige 
              Atmosphäre schaffen, welche aber für Menschen giftig ist. 
              Selbst Pflanzen können nur eine Menge von ca. 50 hPa CO2 vertragen. 
              Jedoch ist von Algen bekannt, dass diese sich selbst in reinen Kohlendioxidatmosphären 
              wohlfühlen. Manche Algenarten gedeihen sogar am besten in reinem 
              CO2. Zur Initiierung des Treibhauseffektes sind verschiedene Methoden 
              denkbar. 
            Bei allen Methoden ergeben 
              sich durch verkettete Reaktionen folgende Resultate: 
            
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Dichtere Atmosphäre 
                  durch das freigewordene CO2. Ist diese genügend dicht (ca. 
                  1/3 des irdischen Luftdrucks, was dem Luftdruck auf dem Mount 
                  Everest entspricht), dann entfällt die Notwendigkeit für 
                  einen Druckanzug. 
               
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Höhere Temperaturen 
                  durch Treibhauseffekt, dadurch auch weitere Anreicherung der 
                  Atmosphäre durch sich selbst verstärkendes Abschmelzen 
                  der Marspolkappen. 
                  Flüssiges Wasser durch Druck- und Temperaturerhöhung. 
               
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Flüssiges Wasser 
                  bildet unter Einfluss der kohlendioxidreichen Atmosphäre 
                  Kohlensäure, die aus dem Regolith CO2 lösen kann. 
               
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Die Kohlensäure 
                  könnte unter Umständen Stickstoff aus den Nitratreichen 
                  Mineralien extrahieren, somit die Atmosphäre mit Stickstoff 
                  anreichern und verdicken. 
               
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Der freiwerdende 
                  Wasserdampf ist ein gutes Treibhausgas (4-fache Effektivität 
                  von CO2). 
               
             
            Quelle: widipedia.de 
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