Traumfabrik

Vor 100 Jahren: Gründung der Walt Disney Company

Szene aus dem Walt-Disney- Zeichentrickfilm „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, USA, 1937, nach dem Märchen der Gebrüder Grimm. Originaltitel: „Snow White and the Seven Dwarfs“, Foto: Screenshot vom deutschsprachigen Disney-Channel 2020 / AREF

Szene aus dem Walt-Disney- Zeichentrickfilm „Dschungelbuch“, USA, 1967. Nachdem das ausgesetzte Menschenkind Mogli zehn Jahre glücklich und zufrieden mit den Tieren im Dschungel.gelebt hat, wollen die Tiere Mogli in Sicherheit bringen, doch Mogli wehrt sich dagegen, zur Menschensiedlung gebracht zu werden. Er zieht alleine durch den Urwald und trifft den gemütlichen, unbekümmerten Bären Balu. Foto: Screenshot von RTL-TV / AREF

16.10.1923: In Los Angeles gründet der 21-jährige Walt Disney mit seinem älteren Bruder Roy die Disney Brothers Cartoon Studios. Walt, der schon seit seiner Kindheit zeichnet, übernimmt die künstlerische Leitung, Roy die finanzielle. Sie drehen zunächst kurze Zeichentrick- und Werbefilme.

Als es mit der Serie „Oswald der lustige Hase“ mit dem Geldgeber Ärger gibt, entwickeln sie eine neue Figur: Micky Maus. Mit dem vertonten 8-Minüter „Steamboat Willie“ schafft sie 1928 den Durchbruch. 1935 wagt sich Disney mit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ an den ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm.

Nach finanziell verlustreichen Kriegsjahren schafft es Disney 1950 mit „Cinderella“, dem „Aschenputtel“-Märchen, wieder gute Einnahmen zu erwirtschaften. Als einer der ersten Filmproduzenten nutzt Disney neben dem Kino nun auch das aufkommende Fernsehen.

„Dschungelbuch“, die Geschichte vom ausgesetzten „Menschenjungen“ Mogli, der mit den Tieren des Urwalds aufwächst, ist der letzte Film, der von Walt Disney maßgeblich beeinflusst wird. Nach seinem Tod 1966 wird sein Bruder Roy Präsident des Konzerns. Nach schwierigen 1970er-Jahren, in denen viele langgediente Trickfilmzeichner in den Ruhestand gehen, kann Disney seine Einnahmen mit dem Verkauf seiner Filme auf Videokassette wieder verbessern.

Mit „Arielle, die Meerjungfrau“ kehrt Disney 1989 mit Erfolg zu seinem klassischen Format zurück. Es folgen Filme wie „Die Schöne und das Biest“ (1991) und „Aladdin“ (1992). Und dann wird „Der König der Löwen“ 1994 der erfolgreichste Zeichentrickfilm aller Zeiten.

In Zusammenarbeit mit Pixar entsteht 1995 mit „Toy Story“ der erste erfolgreiche Film nicht durch Zeichnen, sondern durch Computeranimation. In den 2000-er-Jahren wird Disney durch Firmen-Übernahmen zu einem der weltweit größten Medienkonzerne.

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Seit Gründung musste Disney sich neben allen finanziellen Problemen auch mit dem sich veränderndem Zeitgeist auseinandersetzen. Disney bewegte sich zwischen Zeitgeist und der „heilen, sauberen Welt“ (n-tv), die wohl die meisten Disney-Fans sehen wollen, auf einem sehr schmalen Grat.

Die Woke-Bewegung, die ja sehr „wachsam“ gegen soziale Ungerechtigkeit und Rassismus kämpft, hat es geschafft, dass „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ in der Neuauflage mit echten Schauspielern 2022 mit Rücksicht auf kleinwüchsige Menschen ohne die sieben Zwerge gedreht wurde.

Aber „The Walt Disney Company“ ist eine Traumfabrik für „saubere Familienunterhaltung“ (n-tv) und das sollte sie auch bleiben.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
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