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KW 17 / 2024

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Zum 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant 

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Zum 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant

Zum 300. Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant  
Immanuel Kant *22.04.1724, † 12.02.1804
Gemälde von Johann Gottlieb Becker, 1768
 
Immanuel Kant und seine Tischgenossen  
Kant und seine Tischgenossen, Gemälde von Emil Doerstling (1892/1893). 1783 konnte er sich ein eigenes Haus leisten und ab 1786 auch eine Haushälterin. Kant empfing täglich Gäste zum Mittagessen, meist Freunde aus Königsberg, aber auch auswärtige Besucher. Die Tischgespräche sollen angeregt und anregend gewesen sein.  
Grabmal von Immanuel Kant am Königsberger Dom in Kaliningrad, erbaut 1924, zum 200. Geburtstag  
Grabmal von Immanuel Kant am Königsberger Dom, seit 1946 Kaliningrad (russ.), erbaut 1924, zum 200. Geburtstag Foto: Maxim Nedashkovskiy unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0
 

22.04.1724: In Königsberg/Ostpreußen wird Immanuel Kant als 4. Kind eines Sattlermeisters geboren. Sein Elternhaus ist pietistisch geprägt und sehr für Bildung aufgeschlossen. Nach seinem Schulabschluss mit 16 Jahren studiert er Naturwissenschaften und Philosophie. Als 4 Jahre später sein Vater schwer erkrankt und stirbt, arbeitet Kant als Hauslehrer, um Geld für die Familie zu verdienen.

Nach 11 Jahren (1755) kehrt er an die Uni nach Königsberg zurück und erwirbt in Philosophie den Magister-Abschluss. Obwohl seine Vorlesungen schon bald bekannt und sehr gut besucht sind, erhält Kant erst nach 15 Jahren eine Professur und eine feste Anstellung. Ab 1770, er ist 46, entstehen seine philosophischen Werke, die ihn weltberühmt machen.

Ab 1788 gerät er immer mehr mit der preußischen Zensurbehörde in Konflikt und ihm wird 1794 die „Herabwürdigung mancher Haupt- und Grundlehren der heiligen Schrift und des Christentums“ zur Last gelegt. Doch er hält bis ins Alter von 72 Jahren (1796) seine Vorlesungen und zieht sich dann aus gesundheitlichen Gründen zurück. Immanuel Kant stirbt am 12.02.1804 im Alter von fast 80 Jahren in seiner Geburtsstadt Königsberg.

 

* * *

 

Kant setzte sich mit den Grundfragen des menschlichen Denkens auseinander und konzentrierte es auf drei Fragen: „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich tun?“ und „Was darf ich hoffen?“.

Bei der letzten Frage kommt er zu dem Schluss, unsere praktische Vernunft fordere, dass es eine Ewigkeit und ein Gericht geben müsse, weil all das Ungleiche und Ungerechte und Ungelöste dieser Welt einen Ausgleich finden müsse.

Wissen könne der Mensch aber nur das, was er im Zusammenwirken seiner Sinne und seiner Vernunft wahrnehme. Wo eine der beiden Komponenten fehle, könne nicht von Wissen gesprochen werden. Fromme Zeitgenossen nahmen ihm seine Aussage übel, man könne also niemals wissen, ob es Gott gibt. Dabei übersahen sie wohl, dass ihr Glaube deswegen aber auch nicht widerlegt werden kann.

Für Kant war die zweite der großen Vernunftfragen die wichtigste: Was soll ich tun? Und das war auch die Frage der ersten Menschen, die nach der 1. Predigt von Petrus zum Glauben an Jesus Christus kamen: „Was sollen wir tun?“ (Apostelgeschichte 2, 34)

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller

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1685 : Religionsfreiheit in Frankreich wieder aufgehoben
1685 : Geburt von Johann Sebastian Bach
1700 : Geburt von Nikolaus Ludwig von Zinzendorf
1703 : Geburt von John Wesley
1712 : Geburt des Philosophen Jean-Jacques Rousseau
1717 : Preußen führt die Schulpflicht ein
1722 : Baubeginn der Siedlung Herrnhut in der Oberlausitz
1724 : Geburt des Philosophen Immanuel Kant
1727 : Tod von Isaac Newton
1750 : Tod von Johann Sebastian Bach
1756 : König Friedrich II. von Preußen ordnet den Kartoffelanbau an

* 1700 : N. L. Graf von Zinzendorf
* 1703 : John Wesley
* 1724 : Immanuel Kant
† 1727 : Isaac Newton
† 1750 : Johann Sebastian Bach
† 1759 : Georg Friedrich Händel
† 1804 : Immanuel Kant
† 1805 : Friedrich von Schiller

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