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Grenzüberschreitung?

Vatikan-Berater Prälat Imkamp kritisiert Rede des Bundespräsidenten Wulff

30.09.2011: Der Vatikan-Berater Prälat Wilhelm Imkamp hat Bundespräsident Christian Wulff für dessen Rede beim Besuch von Papst Benedikt XVI. scharf attackiert. Seine eigene Scheidung zu thematisieren, sei eine „Grenzüberschreitung“.

„Wenn der katholische Christ Wulff sein politisches Amt und dessen Möglichkeiten dazu benutzt, seine persönlichen Probleme mit und in der Kirche zu thematisieren, könnte man durchaus von einer gewissen Grenzüberschreitung sprechen“, sagte Imkamp dem FOCUS. Der geschiedene und damit von der Kommunion ausgeschlossene Wulff hatte in seiner Begrüßungsansprache an Papst Benedikt XVI. vor Schloss Bellevue gesagt, er stelle sich immer wieder die Frage, wie barmherzig die katholische Kirche mit den Brüchen in den Lebensgeschichten von Menschen umgehe. Imkamp zufolge gibt es in jeder Lebensgeschichte Brüche. „Sünde und Schuld müssen vergeben und nicht wegdiskutiert werden“, sagte er FOCUS.

Zu viele professionelle Jammer-Theologen, die zu wenig Glaubensfreude verbreiten

Deutliche Kritik übte Imkamp auch an deutschen Geistlichen. Es gebe „viel zu viele professionelle Jammer-Theologen, die im Ganzen gesehen zu wenig Glaubensfreude verbreiten“. Auch unterstrich der Prälat noch einmal Benedikts Forderung nach Rom-Treue der katholischen Kirche in Deutschland: Wenn diese nicht Rom-treu sei, „dann wird sie zu einem Krankheitserreger mit hohem Ansteckungspotenzial für die Universalkirche“.

Müssen die deutschen Priester nachsitzen?

Auf die Frage, ob er vom Papst ein deutliches Nachwort zu dessen Deutschland-Reise erwarte, sagte Imkamp: „Falls sich herausstellen sollte, dass Verantwortungsträger und Multiplikatoren der katholischen Kirche in Deutschland die magistralen Lektionen des Heiligen Vaters nicht verstanden haben sollten, wird wohl Nachhilfe notwendig sein. Die Form dieser Nachhilfe hängt vom Grad der Unverständnisses ab.“

Quelle: focus.de vom 30.09.2011

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

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