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Kritik am Kirchenverständnis des Vatikan

Bischof Weber: Einzelne Kirche ist nicht die Wahrheit

12.08.07: Der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber hat sich vom Kirchenverständnis des Vatikans scharf abgegrenzt. In seiner Predigt am Sonntag in der Dresdner Frauenkirche rief Weber, der auch Catholica-Beauftrager der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) ist, dazu auf, die Begegnung und das Gespräch zwischen den Konfessionen dennoch fortzusetzen. «Nur Gott ist die Wahrheit, nicht das, was eine einzelne Kirche von ihm zu sagen weiß», sagte er.

Kirchen der Reformation nicht Kirchen im eigentlichen Sinn?

Der Ökumene-Experte wandte sich damit erneut gegen das neueste Dokument der vatikanischen Glaubenskongregation. Darin sei den Kirchen der Reformation mitgeteilt worden, sie könnten nicht Kirchen im eigentlichen Sinn genannt werden. Ihnen fehle die historische Kontinuität im Bischofsamt und damit ein anerkennungswürdiges Pfarramt. Deshalb könnten nach katholischer Auffassung die evangelischen Kirchen auch kein gültiges Abendmahl feiern.

Weber sagte dagegen, noch immer gelte die Weisheit: «Wer zur Quelle gehen kann, der gehe nicht zum Krug.» Der Reformator Martin Luther sei zur Quelle gegangen, zum Wort Gottes, zur Bibel des alten und neuen Testaments. Das reiche den reformatorischen Kirchen, «denn wir wollten uns doch nicht nach römisch-katholischer Lehre sagen lassen, was die evangelische Kirche sei».

Weber sprach sich dafür aus, an der Ökumene festzuhalten. Er forderte dazu auf, Geduld zu haben und nicht zu resignieren. Es gelte, Grenzen zu überwinden und manchmal über Abgründe zu gehen.

Quelle: jesus.de-Newsletter / epd vom 12.08.2007

Autor: Uwe Schütz