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Calling All Nations

Ein Mega-Event soll es am 15. Juli geben : Der größte und längste Gottesdienst

28. Juni 1997: Lobpreis-Event im Londoner Wembleystadion mit, 43.000 Teilnehmern Foto: Calling All Nations e.V.

Am 15. Juli 2006, eine Woche nach dem Fußball-WM-Finale findet an gleicher Stelle im Berliner Olympiastadion das Anbetungstag "Calling All Nations" statt. Der "größte und längste Gottesdienst auf deutschem Boden" soll es werden. Zu der Veranstaltung erwarten die Organisatoren bis zu 75.000 Teilnehmer – so viele Plätze bietet das Olympiastadion in Berlin.

Nach Angaben des Veranstalters kommen "Bekannte Lobpreisleiter aus vielen Ländern (z.B. Deutschland/Australien/Kanada/Großbritannien) kommen unter dem Motto „Gebet – Anbetung – Mission“ zusammen." Die Veranstaltung soll anknüpfen an ein Lobpreis-Event 1997 im Londoner Wembleystadion (links im Bild).

Die bekannteste Gruppe ist "Delirious", die es schon bis in die Charts geschafft hat und die es gewohnt ist vor großem Publikum zu spielen.

Ihr jüngstes Album "The Mission Bell", das Radio AREF im Dezember 2005 zum Album des Monats gewählte, könnte gut zu der Vision von Calling All Nations passen.

"Weil wir glauben, dass Lobpreis, praktische Hilfe und Mission Hand in Hand gehen, wird während des Tages eine Kollekte als sichtbarer Ausdruck unserer Hilfe zur Unterstützung von Waisenkindern eingesammelt. Damit sollen verschiedene Projekte von Hilfsorganisationen gefördert werden.

Wir möchten Sie deshalb ermutigen und sehr herzlich einladen, dieses einmalige Ereignis nicht zu verpassen. Kommen Sie und stimmen Sie mit ein, wenn Zehntausende Christen aus aller Welt gemeinsam Jesus im Herzen Europas feiern und von dort aus als Botschafter des Evangeliums".

Initiator von Calling All Nations ist der englische Lobpreismusiker Noel Richards

Initiator von Calling All Nations ist der englische Lobpreismusiker Noel Richards aus London. Er bezeichnete das Olympiastadion als den Ort, „wo die Götter von Sport und Musik angebetet werden“. Hier wolle man mit dem Treffen „einen Altar der Anbetung Gottes für den größten Champion der Welt, unseren Herrn Jesus Christus“, bauen.

Kritik : "Geld lieber für Mission spenden"

Der Evangelist Theo Lehmann aus Chemnitz, Musiker Lutz Scheufler und Studentenmissionar Hartmut Zopf haben Kritik an der im Juli im Berliner Olympiastadion geplanten christlichen Großveranstaltung "Calling All Nations" geübt. Das Geld für Eintritt und Fahrtkosten – zwischen 50 und mehreren Hundert Euro – solle besser in die Mission investiert werden, heißt es in ihrem aktuellen Newsletter.

In ihrem Newsletter heißt es weiter : "Nun könnte das ja ein christliches Konzert sein. Und dafür zahlt man ja auch gerne. Aber es soll kein Konzert sein. Es soll eine Anbetungsversammlung werden, also Gebet mit Musik - und die ist teuer."

Der billigste Sitzplatz bei dem Lobpreis-Event koste fast 50 Euro. Ein VIP-Logen-Platz sei laut Programmheft für 300 Euro zu haben. Dieses Geld, so die Kritiker, werde jedoch dringend in der Mission gebraucht. "Oder man kann damit den Grundstock legen für eine evangelistische Jugendwoche am Ort im kommenden Jahr."

Falsche Lehre?

Neben dem finanziellen Aspekt der Veranstaltung kritisieren Lehmann, Scheufler und Zopf jedoch vor allem, dass "die Veranstalter und Partner größtenteils Leute sind, die eine falsche Lehre vermitteln".

Sie lehrten etwa eine "separate Geistestaufe als Zusatz-Erfahrung zur Bekehrung". "Da will man den Weg zur Rettung aus Sünde und Verlorenheit durch ein zweites Ereignis aufpeppen, das heißt, neben das Zum-Glauben-Kommen an Jesus eine Geistestaufe stellen." Dabei gehe es nicht um das "Erfülltwerden" mit dem Heiligen Geist, von dem Paulus im Brief an die Epheser schreibt. Vielmehr handele es sich um eine "zweite Stufe zum Christsein: erst Bekehrung, dann Geistestaufe, wenn möglich mit Zungenreden". In der Bibel komme allerdings nirgends das Wort Geistestaufe als Substantiv vor. Auch Paulus und Petrus rufen nicht zu einer Geistestaufe nach der Bekehrung auf, erklärt der Theologe und Evangelist Theo Lehmann.

Die Veranstalter von "Calling All Nations", darunter auch die Evangelisten Walter Heidenreich, Peter Wenz und Reinhard Bonnke, die Bibelschule Gandersheim oder das Missionswerk Karlsruhe, verträten zudem ein so genanntes "Wohlstandsevangelium" unter dem Motto: "Glaube richtig und du wirst reich und bleibst gesund!". Dies sei ein "Spott über arme und kranke Christen", heißt es in dem Newsletter weiter.
Nachricht vom: 19.06.2006

Leitungskreis von "Calling All Nations": Kritik unberechtigt

B e r l i n - Der Leitungskreis der im Juli in Berlin geplanten christlichen Großveranstaltung "Calling All Nations" hat in einer Stellungnahme vom Dienstag die Kritik an der Veranstaltung zurückgewiesen. Die "Vision" der Organisatoren ist es, das "Anliegen der weltweiten Mission" zu betonen; den Vorwurf der Verbreitung einer falschen Lehre wiesen sie von sich.

In einer Mail "Zwischenruf" hatten der Evangelist Theo Lehmann, der Musiker Lutz Scheufler und Hartmut Zopf von der Studentenmission in Deutschland (SMD) dazu aufgerufen, die Großveranstaltung nicht zu besuchen. Die gesparten Kosten für Eintritt und Fahrt, die sich zwischen 50 und einigen Hundert Euro belaufen, sollten besser der Mission gespendet werden. Die Veranstaltung, die auf die Initiative des christlichen Musikers Noel Richards zurückgeht, soll im Berliner Olympiastadion stattfinden.

Die Veranstalter von "Calling All Nations" schreiben in ihrer Stellungnahme, die sie bewusst allgemein gehalten haben: Sie seien "enttäuscht", dass die "Brüder" in einer "kritischen Phase der Vorbereitung" eine Mail "mit irreführenden Vorwürfen" verbreiteten, "ohne vorher das Gespräch" mit ihnen gesucht zu haben. Zum Leitungskreis gehören unter anderen der Jugendevangelist Dr. Roland Werner (Marburg), der Chefredakteur der christlichen Zeitschrift "Aufatmen", Ulrich Eggers, der Evangelist Walter Heidenreich oder der Pfarrer Axel Nehlsen.

Finanzierung durch Spenden und Tickets

"Auch wir hätten uns gewünscht, solch einen Tag ohne Teilnahmebeitrag durchführen zu können und tun derzeit alles, um das Budget noch einmal drastisch zu kürzen", heißt es in dem Schreiben weiter. Eine Stadionveranstaltung verursache Kosten, die nicht zu umgehen seien. "Calling All Nations" werde von keiner offiziellen Seite subventioniert. Sie müsse sich ganz aus den Ticketverkäufen und Spenden finanzieren.

Alle christlichen Aktionen kosten Geld

"Wenn der im 'Zwischenruf' aufgebauschte Gegensatz zwischen Geld für eine christliche Veranstaltung einzusetzen oder direkt für die Mission zu geben, so richtig wäre, könnte die Mehrzahl christlicher Aktionen gar nicht stattfinden", argumentieren die Organisatoren.

Mission wichtig

Genau wie Lehmann, Scheufle und Zopf möchten sich die Veranstalter von "Calling All Nations" für die Mission einsetzen: "Die Vision der Veranstaltung ist, Christen zum Lob Gottes zusammenzuführen, sie zum Gebet für unser Land und die Welt zu ermutigen und das Anliegen der weltweiten Mission zu betonen." Dies geschehe durch Lieder, Gebete und mehrfache Predigtteile.

Den Vorwurf, eine Sonderlehre wie beispielsweise ein "Wohlstandsevangelium" zu verbreiten, nach dem Motto: "Wer richtig glaubt, wird reich und bleibt gesund", wiesen die Organisatoren von "Calling All Nations" ebenfalls von sich.

Sie hoffen, dass sich etwa 25.000 Teilnehmer auf den Weg nach Berlin begeben und sich "nicht von dem 'Zwischenruf' irre machen lassen". Bisher wurden rund 16.000 Tickets verkauft.

Website des Veranstalters : www.callingallnations.com

AREF, 21.06.2006

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