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Christliche Therapiezentren für eine andere Drogenpolitik

ACL: Ersatzdrogen verringern Motivation für Ausstieg aus der Sucht

Für eine andere Drogenpolitik hat sich die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Lebenshilfen (ACL) ausgesprochen. Über 40 Therapie- und Seelsorgezentren in Deutschland und Österreich sind in ihr zusammengeschlossen. Sie möchten, dass weiterhin ein drogenfreies Leben das Ziel ihrer Arbeit bleibt. Die Abgabe von Ersatzstoffen stände dem im Wege, meldet die Evangelische Nachrichtenagentur idea.

ACL: Methadon mindert Motivation, ein Leben ohne Drogen zu führen

Nach Ansicht der ACL hat die staatlich geförderte Abgabe von Methadon dazu geführt, dass die Motivation bei Drogenabhängigen schwinde, ein Leben ohne Suchtmittel zu führen. Die Folge sei, daß sich immer weniger Betroffene therapieren ließen. Da die Konsumenten von Ersatzdrogen meist nicht voll arbeitsfähig seien, blieben sie Hartz-IV-Empfänger und belasteten so die öffentlichen Kassen. Die ACL befaßte sich auf ihrer Herbsttagung in Neukirchen/Knüll (Nordhessen) unter anderem mit der Vor- und Nachsorge in der Drogentherapie. Die Motivation zum Ausstieg aus der Sucht müsse verstärkt werden, hieß es. Viele Drogenabhängige kämen zwar zur Entgiftung in eine Klinik, verzichteten aber auf weitere therapeutische Schritte. Dadurch komme es schnell zu Rückfällen. Nach Einschätzung der ACL häufen sich auch in der Nachsorge die Rückfälle, da geeignete Arbeitsplätze fehlten und es nicht zur Integration in eine christliche Gemeinde komme. Die Arbeitsgemeinschaft äußerte die Erwartung, daß die künftige Bundesregierung verstärkt Maßnahmen unterstützt, die zu einem drogenfreien Leben führen. Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (Hamm) konsumieren rund drei Millionen Menschen in Deutschland illegale Drogen.

„help-center“-Gründer Straube nach 35 Jahren aus Altersgründen ausgeschieden

Auf dem ACL-Treffen wurde ferner das Leitungsteam gewählt. Neu in dem Gremium ist der Leiter der Therapieeinrichtung „Haus Wiedenhof“ in Lüdenscheid, Bernd Mette. Als Leitungsmitglieder bestätigt wurden Edith Wenger (Teen Challenge/Forchtenberg-Metzdorf), Jochen Buhrow (Neues Land/Hannover) und Rolf Waldeck (Hoffnung für Dich/Wabern). Waldeck übernahm auch das Amt des Pressesprechers von Hertha-Maria Haselmann (Lebenswende/Frankfurt am Main). Ausgeschieden aus der Leitung aus Altersgründen ist der Gründer und langjährige Leiter des Rehabilitationszentrums „help center“ (Dautphetal bei Marburg), Richard Straube. Er gehörte dem Gremium 35 Jahre an. Hessens Ministerpräsident Koch würdigt die Pionierleistung von Richard Straube.

AREF, 13.10.2005