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Kranke sollen Heilungsprediger meiden

Psychologe warnt vor Heilungsveranstaltungen

Der Psychologe Michael Utsch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin warnt vor speziellen Heilungsgottesdiensten mit Heilungspredigern. Kranke sollten solche Veranstaltungen meiden. Zum Heilungsauftrag Jesu Christi gehörten keine spektakulären Ereignisse, sondern glaubensvolle Gebete in Gemeindekreisen, sagte Utsch der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Das Herausstellen von Personen mit besonderen Geistesgaben ist unbiblisch

Das Herausstellen von Personen mit angeblich besonderen Geistesgaben sei mit der Bibel ebenso wenig zu vereinbaren wie das Versprechen, daß Gott allen Menschen Gesundheit schenken wolle. "Gott ist vor allem am Glauben von Menschen interessiert", so Utsch.

Angebliche Erfolge von Heilungsgottesdiensten beruhten meist auf Suggestivkräften. Man vermische Gottvertrauen mit Seelenmassage und Psychologie. Wissenschaftliche Studien zeigten, daß Rhetorik, Musik und hohe Erwartungen auf Übernatürliches Selbstheilungskräfte freisetzten. Allerdings wirkten diese in der Regel nur kurzfristig. Für dauerhafte Spontanheilungen von chronischen Krankheiten wie Krebs oder Lähmungen gebe es kaum ärztliche Bestätigungen.

Das Krankengebet gehört in den Gemeindegottesdienst

Utsch rät den Kirchen, ihren Heilungsauftrag in den Gemeindealltag einzubetten. Dazu gehörten beispielsweise das Krankengebet im Sonntagsgottesdienst, der Besuch von Ältesten bei Kranken sowie Krankensalbungen. Das Vertrauen, daß Gott einen Menschen liebe und führe, wirke sich erfahrungsgemäß positiv auf die Gesundheit aus, sagte Utsch.