zur AREF-Startseite

AREF-Medien-News


Gute Zeiten - Schlechte Zeiten

Privatfernsehen fährt in die Krise
und muss zur Finanzierung neue Wege gehen

Die Einnahmen durch TV-Werbung reichen als Einnahmequelle nicht mehr aus. Die Programm-Macher bringen weniger neue und gute Spielfilme in die Kanäle, sondern stattdessen billigere Programmformate. Gleichzeitig sind die privatfinanzierten Fernsehsender dabei sich neue Einnahmequellen erschließen. Am deutlichsten merken wir das an den Zuschauer-Aktionen, wo sehr dümmliche Quizfragen gestellt werden und ein Anruf auf der Telefonrechnung mit 0,49 EUR zu Buche schlägt.

Die Einnahmequelle heißt "Mitmachfernsehen". Vorreiter ist z.B. " Neun live", wo die Zuschauer durch Mitspielen über die Telefongebühr den ganzen Sender finanzieren. Bei RTL II kommen bereits über 10 Prozent des Umsatzes aus Aktionen wie Merchandising oder TV-Shopping.

Mittelfristig kommt es für die Privatfernsehmacher noch schlimmer: Die Deutschen sehen nach wie vor gerne fern, aber sie sind werbemüde. Zusatzgeräte und eine neue Generation von Fernsehern machen es durch digitale Speicherung möglich, Werbeblöcke auszublenden oder zu Überspringen. Die Reichweite der Werbung sinkt und damit auch der Preis. Langfristig werden wir wohl neben den öffentlich-rechtlichen Kanälen (von ARD und ZDF) US-amerikanische Verhältnisse bekommen: BlaBla auf den "Free-TV"-Kanälen und "Abo-Fernsehen", wie Premiere-Chef Dr. Georg Kofler das "Pay-TV" treffend nennt. "Pay-TV" = "Bezahl"-Fernehen haben wir ja schon alle = ARD, ZDF, ... Gut, dass wir sie haben - oder ?

10.10.2003