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Olympia-Boykott London 2012

IOC wehrt sich gegen Ankündigungen aus der arabischen Welt, Wettkämpfe gegen israelische Sportler zu boykottieren

12.06.2012: Ein Boykott israelischer Athleten widerspricht dem olympischen Geist. Dies betonte das Internationale Olympische Komitee (IOC) angesichts einer Ankündigung aus Algerien, die Sportler könnten möglicherweise in London nicht gegen Kontrahenten aus Israel antreten.

"Es kann aus keinem Grund eine Diskriminierung von Teilnehmern der Olympischen Spiele geben", teilte IOC-Sprecherin Emanuelle Moreau laut der Tageszeitung "Jerusalem Post" mit. "Die Weigerung, wegen der Religion oder Nationalität eines Sportkollegen oder Teams an einer olympischen Veranstaltung teilzunehmen, wäre nicht nur ein unsportliches Verhalten. Es wäre auch ein ernster Verstoß gegen den Ethikcode des IOC, die Grundsätze der olympischen Charta und den Eid der Athleten. Wenn ein Athlet oder Team nicht in der Lage ist, im Geiste von Freundschaft und Fair Play zu den Spielen zu kommen, dann sollten sie zu Hause bleiben."

Im vergangenen Monat hatte der algerische Kajakfahrer Nasreddine Baghdadi einen Weltcup abgesagt, weil der Israeli Roei Yellin daran teilnahm. Der Präsident des Algerischen Olympischen Komitees, Rachid Hanifi, sagte, alle Algerier könnten sich möglicherweise weigern, in London gegen Israelis anzutreten. "Es besteht eine Verpflichtung, unsere Regierung zu fragen, ob wir Israel im Sport begegnen müssen", zitierte ihn die Londoner "Times" in der vorigen Woche. "Unsere Athleten repräsentieren das ganze Land, nicht nur unser olympisches Komitee."

Boykotte arabischer Athleten sind nicht neu

Dass Athleten arabischer Staaten sind gegen israelische Sportler antreten, ist nicht neu. Der wohl bekannteste Boykott ereignete sich in Athen 2004: Der iranische Judo-Weltmeister Arash Miresmaeili weigerte sich, gegen Ehud Vaks aus Israel zu kämpfen. Miresmaeili, der bei der Eröffnungsfeier die iranische Flagge getragen hatte, aß so viel, bis er zu schwer für die Gewichtsklasse war, für die er sich angemeldet hatte. Daraufhin wurde er vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) disqualifiziert. Später erhielt Miresmaelii 125.000 Dollar vom iranischen Verband und damit das Preisgeld, das für Goldmedaillengewinner ausgelobt war.

Der deutsch-iranische Fußball-Profi Ashkan Dejagah (z. Zt. VfL Wolfgsburg) verweigerte im Oktober 2007 die Teilnahme an einem U21-Länderspiel für Deutschland gegen Israel in Tel Aviv. Er nannte dafür Gründe "sehr persönlicher Natur". Da Verwandte von ihm im Iran leben, fürchtete er, seine Beteiligung könnte negative Konsequenzen für diese haben.

Quelle: israelnetz.com-Newsletter vom 12.06.2012

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

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