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Religionsunterricht - Einstieg in den Ausstieg?

Die LINKE will Ethikunterricht zum Regelfach für alle machen

05.01.09: Die LINKE plant mit ihrem Schulgesetzentwurf für Thüringen eine graduelle Schlechterstellung des Religionsunterrichts. Darauf hat in Erfurt der Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU Thüringen, Prof. Dr. Jens Goebel MdL, hingewiesen. Angesichts der religionspolitischen Positionen der LINKEN sieht Goebel darin „einen möglichen Einstieg in den Ausstieg aus dem konfessionellen Religionsunterricht“. Die CDU steht laut Goebel klar hinter dem Religionsunterricht, der in Thüringen von knapp 60 000 Schülern besucht wird.

Reli ist in Thüringen derzeit reguläres Lehrfach

Wie Goebel erläuterte, ist der Religionsunterricht zurzeit das reguläre Lehrfach für alle Schüler, die einer Kirche oder Religionsgemeinschaft angehören und der Ethikunterricht für alle Schüler, die keiner Kirche oder Religionsgemeinschaft angehören. Gleichwohl besuchen deutlich mehr Kinder als getauft sind den Religionsunterricht. „Die LINKE will den Ethikunterricht zum Regelfach für alle machen und den Religionsunterricht zum Fach das stattdessen gewählt werden kann“, sagte der Thüringer EAK-Vorsitzende. Überdies soll die Schulkonferenz selbständig entscheiden können, Ethik- und Religionsunterricht teilweise gemeinsam zu erteilen. „Das kann reizvoll sein, darf aber nicht durch ein fachfremdes Gremium mit Mehrheit angeordnet werden. Wir brauchen kein LER durch die Hintertür“, so Goebel. L-E-R steht für "Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde". Es ist ein Einheitslehrfach, das seit August 1996 an den brandenburgischen Schulen an die Stelle des Religions- und des Ethikunterrichts gesetzt wurde.

Die LINKE sieht im Religionsunterricht ein ungerechtfertigtes Kirchenprivileg

Der Politiker und frühere Kultusminister verwies darauf, dass die LINKE in anderen Ländern versucht, Religionsunterricht und Kirchen an den Rand zu drängen und in Thüringen von Teilen der LINKEN ein forcierter Kurs gegen den Religionsunterricht verfochten wird. „In Berlin wendet sich die Bundestagsabgeordnete Petra Pau gegen die Wahlfreiheit zwischen Ethik und Religion mit dem entlarvenden Argument, damit würde das Fach Ethik hinfällig. Im Religionsunterricht sieht sie ein ungerechtfertigtes Kirchenprivileg. In Mecklenburg-Vorpommern will die LINKE den Religionsunterricht zum Wahlfach herunterstufen und LER einführen“, nannte Goebel Beispiele.

Einige Politiker der LINKEN hätten auch in Thüringen beantragt, den Religionsunterricht komplett aus der Schule zu verbannen. „Einen entsprechenden Antrag hat der Landesparteitag der LINKEN am 25./26. Oktober nicht etwa abgelehnt, sondern zur weiteren Beratung in ein internes Fachgremium überwiesen“, sagte der EAK-Landesvorsitzende. Die geplanten Änderungen am Ethik- und Religionsunterricht seien vor diesem Hintergrund beunruhigend.

Quelle: Deutsche Ev. Allianz

AREF, 05.01.2009

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