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Schulboykott wegen Raketenangriffen

Wegen der palästinesischen Raketenangriffen schicken Eltern ihre Kinder nicht zur Schule

16.11.2006: An mehreren Schulen in der Wüstenstadt Sderot schicken die Eltern ihre Schüler nicht zum Unterricht. Sie protestieren damit gegen die fortgesetzten Angriffe aus dem Gazastreifen.

Elternvertreter von mehreren Schulen teilten wegen der Angriffe mit, die Kinder würden unter diesen Bedingungen nicht am Unterricht teilnehmen. Gleichzeitig ließ der Regionalrat die Grundschulen bis mindestens Sonntag schließen.

Der Oberste Gerichtshof wies den Staat an, binnen zwei Wochen zu erklären, warum die Einrichtung der Sicherheitsvorkehrungen an den Schulen nicht schneller gehe. Außerdem bemängelte er, dass die Maßnahmen punktuell und nicht für das ganze Gebiet durchgeführt würden. Der Staat hatte zuvor mitgeteilt, dass es unmöglich sei, die Schüler gegen die Raketen zu schützen.

Be´er Scheva lud am Donnerstagmorgen alle Schüler aus Sderot ein, am Unterricht in der Wüstenhauptstadt teilzunehmen. Diese wird von den Geschossen aus dem Gazastreifen bisher nicht erreicht.

An einem Tag 19 Kassam-Raketen

Insgesamt schlugen am Mittwoch 19 Kassam-Raketen auf israelischem Gebiet ein. Die meisten wurden laut der Armee von der Autonomiestadt Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen abgefeuert. Dort war das Militär vor kurzem eine knappe Woche im Einsatz gewesen, um gegen die Angriffe vorzugehen. Am Nachmittag wurde in Sderot ein 17-Jähriger durch eine Rakete schwer verwundet. Bereits am Morgen war eine 57-jährige Israelin durch eine Rakete ums Leben gekommen, ein Leibwächter von Verteidigungsminister Amir Peretz verlor beide Beine.

Israelische Armee reagierte mit Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen

Als Reaktion griff die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Donnerstag mehrere Ziele im Gazastreifen an. Es handelte sich um Gebäude, die von Terrorvereinigungen genutzt werden. Die Anwohner wurden vorher gewarnt und konnten die Häuser rechtzeitig verlassen, wie die Tageszeitung "Ha´aretz" berichtet. Peretz kündigte mehr Operationen gegen den Kassam-Beschuss an. Allerdings solle es keine Artillerieangriffe geben. Diese hatte die Armee eingestellt, nachdem vor einer Woche versehentlich palästinensische Wohnhäuser in Beit Hanun getroffen worden waren. Israels militärische Reaktion dürfe nicht zu einer Verschlimmerung der Lage führen.

Quelle: Israelnetz.de-Newsletter vom 16.11.2006

Uwe Schütz, 16.11.2006

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