AREF-Startseite

AREF-News

Schlechtere Sicherung von Kindern im Auto

Die meisten Todesfälle von Kindern im Auto

06.08.03: "Bereits bei einer Vollbremsung kann es zu ernsthaften Verletzungen kommen," sagt Bayerns Innenminister Dr. Günther Beckstein und appelliert an alle Autofahrer, auf die Sicherung der mitfahrenden Kinder zu achten.

Eltern schätzen offenbar völlig falsch ein, wo ihre Kinder im Straßenverkehr am gefährdetsten sind. Wenn ein Kind im Straßenverkehr tödlich verunglückt, sitzt es meist im Pkw. So verunglückten allein im Jahr 2002 nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bayern allein über 2.480 Kinder als Mitfahrer in Personenkraftwagen, wobei 15 Kinder getötet wurden. Zum Vergleich: Bei Fahrradunfällen kamen auf bayerischen Straßen im Jahr 2002 über 1.430 Kinder zu Schaden, wobei 5 Kinder getötet wurden. Als Fußgänger verunglückten über 1.260 Kinder (15 getötete Kinder). Hintergrund der Gefährdung von Kindern als Mitfahrer ist, dass ihre Sicherung im Auto sich verschlechtert hat, vor allem bei Kindern ab 6 Jahren: Von diesen sind innerorts nach Erkenntnissen des Deutschen Verkehrssicherheitsrats nur gerade mal die Hälfte (53 %) richtig gesichert; 40 % von ihnen werden mit für Erwachsene vorgesehenen Gurten und damit nicht altersgerecht geschützt. 7 % sind überhaupt nicht angegurtet.

Kinder benötigen ein Rückhaltesystem im Auto, das ihrem Gewicht und Körpergröße entspricht. Die Sicherung mit dem Erwachsenengurt wäre falsch: Diese ist dem kindlichen Körper nicht angepasst. Sein Verlauf verursacht bei Kindern falsche Belastungen bei einem Unfall, die insbesondere zu starken Bauchverletzungen führen können. Dabei gilt: Selbst bei kurzen Strecken etwa innerhalb von Ortschaften müssen Kinder im Auto ständig richtig gesichert sein. Seit Ende Juli kontrolliert die Polizei gezielt die Gurtmoral auf Bayerns Straßen. In der Anfangsphase wurde dabei die Bedeutung der richtigen Insassensicherung nochmals in besonderer Weise betont. So wurde bayernweit in mehreren Präventionsaktionen die lebensrettende Wirkung des Gurtes und der richtigen Kindersicherung unterstrichen. Ertappte und einsichtige Gurtmuffel erhielten neben Informationsmaterial Saures: eine Zitrone oder ein saures Bonbon sollen sie an den Pflichtverstoß erinnern. In der Folge müssen Gurtmuffel aber schon diese Woche wieder bei allen Kontrollen mit einer konsequenten Ahndung rechnen. Das sind 30 Euro für einen Verstoß gegen die Gurtpflicht und sogar 40 Euro sowie einen Punkt für die fehlende Sicherung eines Kindes. Hintergrund dafür ist, dass Bayern im Vergleich der Bundesländer nur einen Mittelplatz hinsichtlich der Zahl der Unfallgetöteten einnimmt. Gerade während der Hauptreisezeit soll dabei an bestimmen Kontrollpunkten die Information zum Gurt im Vordergrund stehen, nachdem fast jeder Zweite der bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommenen Pkw-Insassen in Bayern keinen Sicherheitsgurt angelegt hatte oder dessen Benutzung ungeklärt war. Dazu, wie Kinder richtig zu sichern sind und auf was bei Rückhaltesystemen zu achten ist, informiert eine Broschüre des Bayerischen Innenministeriums, die bei allen Polizeidienststellen und auch im Internet abrufbar ist unter: www.stmi.bayern.de/infothek/pdf/kindersitz.pdf

Pressemitteilung 388/03 des Bayerischen Innenministeriums vom 06.08.03

mehr bei uns:
30 Jahre Anschnallpflicht