|  Was 
              ist Gentechnik?
Unter Gentechnik versteht 
              man die Veränderung oder den Umbau der Erbinformation. Gentechnik 
              greift also in die Gene oder Erbanlagen einer Zelle oder eines Organismus 
              ein.  Was 
              ist die DNA?Stofflicher Träger 
              der genetischen Information ist die Desoxyribonucleinsäure 
              (DNA). Ihre Struktur haben die US-Amerikaner James Watson (* 1928) 
              und Francis Crick (* 1916) 1953 entschlüsseln.  Als Geburtsstunde der 
              Gentechnik gilt das Jahr 1972, als es erstmals gelingt, einen DNA-Faden 
              mittels "Gen-Scheren" in Teile zu zerlegen, einzelne Gene 
              zu isolieren und diese zu analysieren.  Bald werden die Ergebnisse 
              der Genforschung für den Menschen nutzbar: 1977 gelingt der 
              Transfer des menschlichen Insulin-Gens auf ein Bakterium. Damit 
              wird die industrielle Produktion von Insulin aus gentechnisch veränderten 
              Bakterien möglich. Anwendung 
              der GentechnikDie Gentechnik findet 
              vor allem in der Medizin und in der Landwirtschaft Anwendung. Gentransfer 
              und -klonierung, das heißt die identische Vermehrung eines 
              isolierten Gens, ermöglichen die Produktion medizinisch wichtiger 
              Eiweiße wie Interferon.  In der Pflanzenzucht 
              können gezielt Eigenschaften wie zum Beispiel Schädlingsresistenz 
              in Kulturpflanzen übertragen werden.  Bedenken 
              und RisikenMit den Erfolgen der 
              Gentechnik wachsen jedoch auch die Bedenken hinsichtlich möglicher 
              Risiken. Viele Verbraucher fürchten Nebenwirkungen wie Allergien 
              oder Antibiotika-Resistenzen bei dem Verzehr gentechnisch veränderter 
              Lebensmittel. Ängste wecken auch die mögliche Veränderung 
              von Krankheitserregern oder die unabsichtliche Freisetzung gentechnisch 
              veränderter Organismen. Auch in Wissenschaft 
              und Politik diskutiert man parallel zur Entwicklung der Gentechnik 
              ihre Gefahren und Risiken. Die Folge ist, dass fast alle Industrieländer 
              Gesetze und Richtlinien für die gentechnologische Forschung 
              erlassen, die Mensch und Umwelt vor den möglichen Gefahren 
              gentechnischer Verfahren und Produkte schützen sollen.  GentechnikschutzgesetzIn der Bundesrepublik 
              werden die Erforschung und Nutzung der Gentechnik durch das am 1. 
              Juli 1990 in Kraft getretene Gentechnikgesetz geregelt. Neben den 
              rechtlichen Aspekten werden aber auch die ethischen Aspekte der 
              Gentechnik kontrovers diskutiert. Dabei stehen vor allem die Frage 
              nach den ethisch erlaubten Eingriffen in die Natur und die Frage 
              nach den Grenzen für die Anwendung der Genforschung auf den 
              Menschen im Vordergrund.  Stand: 20.11.2004 |