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Im Bibelflash:

Lehrtext

gesendet am 13. März 2022 von Jens R. Göbel
 

 

Gewinnen ist schön, gelingt aber nicht immer. Liegt man eher weiter hinten, heißt es schon mal zum Trost: „Die Letzten werden die Ersten sein“. Ein Zuspruch, der eine große Hoffnung in sich birgt und damit vielleicht über die aktuelle Niederlage hinweghilft.

Seinen Ursprung hat dieser in der Bibel und steht im Kontext des großen Laufs hier auf Erden in die Ewigkeit. Auf die Frage, wer denn in den Himmel kommt, antwortet Jesus:

Viele Erste aber werden Letzte sein und Letzte Erste.“
Markus 10, 31

Damit drückt Jesus aus, dass für ihn, für Gott ein anderer Maßstab gilt. Es kann sein, dass jemand bei Menschen sehr angesehen und geachtet ist, bei Gott aber nicht die ganz große Bewunderung auslöst. Dagegen kann jemand gering geschätzter von Gott besondere Ehre zugesprochen bekommen (Markus 9,35). Der Mensch sieht eben nur was vor Augen ist, Gott aber sieht ins Herz (Lukas 16,15).

Interessant ist, dass es überhaupt Erste und Letzte gibt. Bei Gott haben nicht alle die gleiche Stellung. Sicherlich ist es die Hauptsache überhaupt mit Gott leben zu dürfen. Das ist schon viel besser, als ein Leben ohne ihn. Aber vor ihm gibt es unterschiedlich angesehene Personen. Bei Gott bilden wir keinen gleichgemachten Einheitsbrei. Jeder Einzelne wird als Individuum gesehen (2. Korinther 5,10).

Im Gegensatz zum Volksmund sagt Jesus aber nicht „die Letzten werden die Ersten sein“. Als ob es einen Automatismus gäbe. Jesus spricht nur von einer gewissen Menge . Damit lässt die Stellung vor Menschen keine unbedingten Rückschlüsse auf der Stellung vor Gott zu. Man kann auch angesehen vor Gott und den Menschen sein.

Wie das gelingt deutet Jesus an gleicher Stelle an. Den Unterschied macht, wie wir auf Jesu Liebe reagieren. Jesus an erste Stelle zu setzen, an seinem Wort festzuhalten und ihm zu folgen macht uns zu Ersten (Markus 10,21+43-44; Lukas 13,24-30).

Jens R. Göbel, 07.03.2022