zur AREF-Startseite

Im Bibelflash:

„ ... vor dem Herrn“

gesendet am 2. Mai 2021 von Jens R. Göbel
 

 

„Er ist ein großer Sänger vor dem Herrn“ hörte ich jemanden über einen wirklich talentierten Sänger sagen. Wenn jemand in einer Sache sehr auffällt, sehr talentiert oder engagiert ist, dann wird schon mal dieser Ausspruch endend mit „vor dem Herrn“ genutzt.

Diese Redewendung hat ihren Ursprung in der Bibel, ziemlich am Anfang. Dort werden die Stammväter der Menschheit genannt, in der sog. „Völkertafel“. Eine sehr markante Person, die bereits in der Antike sprichwörtlich wurde, ist Nimrod. Über ihn heißt es:

Und Kusch zeugte Nimrod; der war der erste Gewaltige auf der Erde.
Er war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN;
darum sagt man: Wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN
!“
1. Mose 10, 8-9

Nimrod hat regelmäßig die Phantasie angeregt und wurde in der Kunst vielfach verarbeitet. Die Bibel beschreibt ihn als den ersten Gewaltigen, d.h. den ersten Herrscher, der Macht sammeln konnte und sie auch ausübte. Er gründete die erste Welthauptstadt Babylon, sowie die Metropole Ninive, das heutige Mossul im Irak. Offenbar war er auch ein sehr erfolgreicher Jäger. Wie wichtig der Sieg über insbesondere Wildtiere für die Legitimation eines Herrschers war, bezeugen antike Reliefs. Ein Herrscher musste Überlegenheit über gefährliche Angreifer demonstrieren, um als Schutzmacht anerkannt zu sein.

Eine neue Bedeutung gewinnt „vor dem Herrn“ im Neuen Testament. Die wichtigste Frage für einen Menschen ist, wie man vor dem Herrn steht. Was sieht Gott, wenn er einen anblickt. Wir Menschen haben da weitaus weniger edles vorzuweisen, als es uns lieb ist.

Aber Gott liefert den Ausweg: Haben wir Jesus Christus als Retter angenommen, bedeckt er, bedeckt sein teures Blut unsere Fehler und Schuld. Sind wir in Christus, sieht Gott, wenn er uns anblickt, seinen Sohn. Dann sind wir rein und geliebt wie Christus vor dem Herrn.

Jens R. Göbel, 01.05.2021