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„Auch in traurigen Dingen bin ich immer ein Glückskind“

gesendet am 25. Juli 2021 von Heiko Müller
 

„Auch in traurigen Dingen bin ich immer ein Glückskind“, sagt Antje Ebrecht. Freiwillig hilft sie als Kind im Pferdestall und tauscht ihr Abitur gegen eine Karriere als Reitlehrerin. Gegen viele Demütigungen hält sie sich selbst ohne Augenlicht noch fest im Sattel. Eine bewegende Lebensgeschichte.

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Pferdespuren und 10 bezahlte Reitstunden zum Geburtstag lassen bei der jungen Antje Ebrecht das Pferdevirus ausbrechen. Jede freie Minute verbringt sie auf dem Trakehner-Gestüt der Baronin Ungern-Sternberg bei Lindau.
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Kurz vor dem Abitur ist klar, dass Antje Ebrecht Medizin studieren wird, Albert Schweitzer ist ihr großes Vorbild. - Doch die Baronin ist in Not.
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Abitur? Eine Lehre als Bereiterin ist das neue Ziel! 1961 ist die Pferdewirtschaft eine Männerdomäne, die „keine Weiber unter sich haben wollte“ - eine Welt bricht zusammen.
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Antje Ebrecht zieht ihre eigenen Pferde auf, gewinnt Turniere, in Lindau und Memmingen baut die Reitlehrerin blühende Betriebe aus, bezieht dann auf dem Nürnberger Tattersall-Gelände ein Wohnhaus und reitet selbst noch weiter, als sie beginnt, ihr Augenlicht zu verlieren.
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2013 wird der Tattersall verkauft. Sie soll runter vom dem Hof, auf dem sie jeden Stein kennt, ihr Pferd wird gekündigt. Ausgerechnet das Betreute Wohnen in Martha-Maria wird zum Zufluchtsort, denn an Kirche hat sie aus der Kindheit noch keine guten Erinnerungen.
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„Wer macht diese Schönheit?“, fragt sich Antje Ebrecht als Jugendliche mit Blick auf die Berglandschaft. Für sich hat sie die Antwort gefunden.
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Heiko Müller im Interview mit Antje Ebrecht
im Diakonie-Werk Martha-Maria in Nürnberg

Fotos : AREF