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Im Bibelflash:

„Den Seinen gibt's der Herr im Schlaf“

gesendet am 12. Juli 2020 von Jens R. Göbel
 

 

Es klingt wie der Traum eines jeden Schülers oder Studenten: Das Sprichwort „den Seinen gibt's der Herr im Schlaf“ wird gerne genutzt, wenn jemand scheinbar mühelos lernen kann. Aber auch später im Berufsleben, wenn sich jemand für den Erfolg scheinbar nicht so anstrengen muss, oder einfach viel Glück hat.

Den Ursprung von „den Seinen gibt's der Herr im Schlaf“ finden wir tatsächlich in der Bibel, in Psalm 127. König Salomo formulierte mit legendärer Weisheit folgendes:

Vergebens ist es für euch,
dass ihr früh aufsteht, euch spät niedersetzt, das Brot der Mühsal esst.
Soviel gibt er seinem Geliebten im Schlaf.

Psalm 127, 2

Die Verheißung ist demnach nicht, dass einem alles einfach zufliegt. Die Bibel erinnert immer wieder an die Eigenverantwortung und ermutigt zu Fleiß und Ausdauer (Sprüche 6,6-11; 12,11). Allerdings verheißt sie eine gewisse Grundversorgung, soweit man zu Gott gehört. Mit Gott brauchen wir uns nicht von früh bis spät abrackern, nur um gerade so überleben zu können. Ist Gott unser Versorger, dann sorgt er sich um unseren Mangel und schenkt Abhilfe. Dann sind wir nicht alleine auf eigenes Bemühen und auf die faire Behandlung anderer angewiesen. Gott schenkt uns nicht nur das Leben, sondern auch das Überleben (Psalm 111,5; Sprüche 10,22).

Jesus formuliert es noch direkter: „Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles [Nahrung, Kleidung, usw.] wird euch hinzugefügt werden.“ (Matthäus 6,33).

Es wäre schon praktisch, einfach nur ein Buch unter das Kopfkissen legen zu müssen. Aber so ist das nicht gemeint. Sehen wir Gott aber als höchsten Arbeitgeber, als Herrn in unserem Leben, dann schenkt er uns die Grundversorgung im Schlaf. Mindestens.

Jens R. Göbel, 11.07.2020