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Im Bibelflash:

„Aus der Not eine Tugend machen“

gesendet am 18.10.2020 von Heiko Müller
 

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1:30s, mp3, 709 KB

 

„Haben Sie reserviert?“ - „Ja - telefonisch ...“ - „Dann darf ich Ihnen Ihren Tisch zeigen.“ - Ja, hallo, an diesen Umgangston können meine Eltern sich ja fast nicht mehr erinnern, oder? - „Bitte zahlen Sie, wenn möglich, mit Karte, am besten kontaktlos.“ - „Ich habe nur die paar Brötchen hier für 3,24 ...“ - „Das macht nichts!“ - Oder noch einen: „Du kannst den Rechner mit nach Hause nehmen und auch von dort arbeiten. Wir haben dir einen abgesicherten Zugang ins Firmennetz eingerichtet.“

Soll ich meinen Chef umarmen? Nach ein paar Wochen Homeoffice merke ich die Vorteile: Es ist nicht so laut, ich kann mich besser konzentrieren und schaffe mehr weg - aber kein Kunststück, ich bin schließlich auch alleine zu Haus tagsüber. Nachteile: Ich bekomme nicht mit, was läuft, muss alles mühsam in Konferenztools zusammentelefonieren. Mein Chef, der nicht mehr so viele Leute auf einmal reinlassen darf, hat aus der Not eine Tugend gemacht.

Der Bäcker will nicht mehr so viel Kleingeld in die Hand nehmen und akzeptiert endlich auch unter zehn Euro Karte. Da liegt die Not bei ihm und die Tugend eher bei mir. Und der Wirt kontrolliert plötzlich mit Höflichkeit seine Sitzplätze.

Aus der Not eine Tugend machen. - Ob wir das über die Pandemiezeit retten, hilfsbereit zu sein, sich zu bedanken? - Dankbar ist schon vor 2.000 Jahren der Apostel Paulus bei seiner Gemeinde in Philippi. Die haben Geld für seine Missionsreisen gesammelt, als er offensichtlich mal ziemlich blank war. Er schreibt damals:

Ich sage das nicht, weil ich in Not bin.
Ich habe nämlich gelernt, mit jeder Lage allein zurechtzukommen
.“

Philipper 4, 11

Heiko Müller