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Im Bibelflash:

„Ein Pfahl im Fleisch“

gesendet am 16.02.2020 von Heiko Müller
 

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1:30s, mp3, 709 KB

 

Letztens hatte ich einen Spreißel: Mit Pinzette und Lupe und einer spitzen Nadel wird im Finger herumgebohrt.

Was erst, wenn du jetzt eine richtige Krankheit hast, wo du selber nichts machen kannst? So etwas Chronisches am Ende, was du nicht mehr so richtig loswirst?

Der Paulus von vor 2.000 Jahren fällt mir da ein. Der hat was Chronisches gehabt, was genau, hat er nie geschrieben. Nur, dass es wie ein „Pfahl im Fleisch“ ist, schreibt er seiner Gemeinde in Korinth.

Er hat überlegt, warum er so leiden muss. Als Opfer sieht er sich dabei aber nicht, sondern ihm fällt ein, dass er ja eine Gabe hat. Visionen hat er, und dabei kann er seine Nähe zu Gott spüren. Also einen guten Draht nach oben sozusagen.

Könnte er eigentlich mit angeben. Aber, nein, für ihn ist klar, als Ausgleich für seine Fähigkeit müssen wohl diese Schmerzen sein, die er ständig hat:

Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe,
ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel,
der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe.

2. Korinther 12, 7

Heute haben wir zum Glück andere medizinische Einsichten als der Paulus damals. Wir können trotzdem etwas von seiner Einstellung auch für uns heute mitnehmen, auch wenn uns – was ich hoffe ¬ nichts wehtut: Wenn uns etwas gelingt, müssen wir nicht gleich überheblich werden und andere ausstechen. Und wenn wir etwas erleiden müssen, dann kriegen wir die nötige Kraft und Geduld dazu. Das gelingt, wie man so schön sagt – und auch Paulus damals schon erfahren konnte – mit Gottes Hilfe.

Heiko Müller