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Im Bibelflash:

„Ägyptische Finsternis“

gesendet am 29. November 2020 von Jens R. Göbel
 

 

Die Tage sind kurz geworden und die Nächte finster. Eine Jahreszeit, zu der eine Redewendung biblischen Ursprungs zum Thema „Finsternis“ passt. Mitunter reden wir von der „ägyptischen Finsternis“. Diese ist nicht etwa landestypisch, sondern das war ein besonderes Ereignis vor 1.400 v. Chr. Sie geht auf den berühmten Auszug Israels aus der Knechtschaft Ägyptens zurück. Gott hatte seinen Propheten Mose gesandt, Israel aus Ägypten in das verheißene Land zu führen. Der damalige Pharao wollte jedoch seine billigen Arbeitskräfte nicht verlieren. So verweigerte er deren Freiheit. Erst nach zehn Plagen ließ er das Volk der Hebräer ziehen. Plage Nummer Neun war eine ungewöhnliche Finsternis. Dazu heißt es:

Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand gegen den Himmel aus!
Dann wird eine [solche] Finsternis über das Land Ägypten kommen,
dass man die Finsternis greifen kann.
Und Mose streckte seine Hand gegen den Himmel aus:
Da entstand im ganzen Land Ägypten eine dichte Finsternis drei Tage [lang].
Man konnte einander nicht sehen, und niemand stand von seinem Platz auf drei Tage lang;
aber alle Söhne Israel hatten Licht in ihren Wohnsitzen
.“
2. Mose 10, 21-23

Noch heute sprechen wir in manchen Nächten davon, dass die Dunkelheit „zum Greifen“ ist, oder eben von der „ägyptischen Finsternis“. In Anlehnung an die Blindheit des Pharaos für Gottes Willen, steht „ägyptische Finsternis“ aber auch bildlich für geistige Blindheit.

Erstmal tappen alle Menschen im Dunkeln. Wir alle leben erstmal in geistiger Finsternis. Wir haben erstmal keine Ahnung wie Gott wirklich ist und was er genau will. Aber wie schon damals in Ägypten, lässt Gott die Seinen nicht im Dunkeln sitzen. Er sorgt für Licht und Durchblick. Die Christenheit gedenkt dessen v. A. im Advent und zu Weihnachten. In Jesus Christus kam das Licht in die Finsternis dieser Welt. In Jesus hat sich Gott offenbart und gezeigt, wie er ist und wie sehr er uns liebt (Johannes 1,5; 3,16+19).

Jens R. Göbel, 28.11.2020