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Im Bibelflash:

Wie in Abrahams Schoß

gesendet am 19. Mai 2019 von Jens R. Göbel
 

 

Manchmal fühlt man sich „wie in Abrahams Schoß.“ Wenn wir diese Redewendung verwenden, dann fühlen wir uns sehr geborgen.

Zurück geht diese Redensart auf die Bibel, auf ein Gleichnis erzählt von Jesus Christus. Er verwendet „Abrahams Schoß“ als Metapher für die denkbar schönste Lage, in der man sich überhaupt befinden kann - für das Paradies. Abraham ist der Stammvater Israels und ist seinen Zuhörern bestens bekannt. Jeder weiß, dass Gott ihn einst für würdig gehalten hat mit ihm einen Bund zu schließen (1. Mose 17). Wer bei Abraham ist, der ist bei Gott.

Jesu Gleichnis zeigt aber nicht nur die gute Seite. Im Gegenteil. Jesus beschreibt hier sehr eindringlich, dass man das Ziel auch verfehlen kann. Im Gleichnis lebte ein Reicher in Saus und Braus. Der hatte allerdings keinerlei Beachtung für den bedürftigen Lazarus vor seinem Anwesen. Er zeigte keine Liebe. So beschreibt Jesus:

Es begab sich aber, dass der Arme starb,
und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß
.
Der Reiche aber starb auch und wurde begraben.
Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual
und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.“
Lukas 16, 22-23

Das Paradies erlangt man eben nicht qua Abstammung - automatisch. Sondern entscheidend ist zunächst mal das eigene Verhalten. Das wiederum ergibt sich aus dem Glauben. Dem Glauben Abrahams (1. Mose 15,6; Römer 4).

Nach Jesu Kommen und Auferstehung ist die Verheißung nun nicht mehr Abrahams Schoß, sondern des Messias, Jesu Schoß. Schon der Prophet Jesaja kündigte den Guten Hirten an, bei dem jeder Glaubende ewige Geborgenheit finden wird (Jesaja 40,11; Johannes 10,11).
Ein Beispiel auf Erden gibt uns der Apostel Johannes. Die Bibel verwendet das gleiche Wort um zu beschreiben, wie er beim letzten Abendmahl an Jesus lehnt (Johannes 13,23). Beneidenswerte Ruhe mitten im Sturm.

Jens R. Göbel, 18.05.2019