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Im Bibelflash:

Psalm 139, 5

gesendet am 27. Mai 2018 von Jens R. Göbel
 

 

Diese Welt ist manchmal ein sehr gefährlicher Ort. Aktuell wüten mehr als 30 Kriege oder bewaffnete Konflikte. Für jeden Einzelnen stellt sich die Frage, was ihn rechtfertigt. Warum man ihn nicht sofort einstellt. Warum man sich nicht gewaltlos einigt. Leider sieht sich regelmäßig mindestens eine der beteiligten Parteien im Recht, aggressiv vorzugehen.

Dieses Phänomen findet sich nicht nur in der großen Politik, sondern auch im kleinen Maßstab. Immer wieder glauben Einzelne mit Gewalt ihre Vorstellungen durchsetzen zu müssen. Weit häufiger als durch Handgreiflichkeiten erleben wir das in subtiler Form. Die Gerichte sind verstopft durch Nachbarschaftsstreitigkeiten.

Der Mensch zeigt von Kindesbein an das Talent, die Schmerzpunkte seines Gegenübers zu finden und auf sie zu drücken. Die Sehnsucht nach umfassender Bewahrung ist daher groß. Ein irischer Segensspruch formuliert deshalb:

„Mögest du mich umgeben, o Gott, wie ein Kreis, der keinen Anfang und kein Ende hat.
Mögest du mich umsorgen, o Gott, mit deiner Liebe, die keine Grenzen kennt.“

Irischer Segensspruch

Nicht umsonst wendet sich dieser Wunsch nach Umsorgung, nach Behütung, nach Rundumschutz direkt an Gott. Realistisch gesehen werden wir das unter Menschen nicht finden. Dagegen bietet Gott an, unser Schutz, unser Versorger im Leben zu sein. Der große Psalmist und König David hat in seinem sehr bewegten Leben immer wieder diese Erfahrung gemacht und kann deshalb in Psalm 139 formulieren:

„Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen,
du hast deine Hand auf mich gelegt.“

Psalm 139, 5

Bei allen Turbulenzen im Leben ist für David Gottes Präsenz, seine Fürsorge, seine Weisung spürbar. Ihm ist aber auch klar geworden, dass er Gottes Handeln letztlich nicht begreifen kann (6). Es geht darum Vertrauen zu lernen. Klar ist ihm allerdings auch, dass Segen nur auf Gottes Weg liegt (24).
Dieser Weg wurde Mensch und hat uns nicht nur Gottes Nähe eröffnet, sondern auch gezeigt, wie man ganz hervorragend zusammenleben kann (Johannes 14,6).

Jens R. Göbel, 26.05.2018