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Im Bibelflash:

Kolosser 3, 14

gesendet am 4. November 2018 von Jens R. Göbel
 

 

Ein irischer Segensspruch wünscht:

Und möge unser Gott dich hüllen in den Mantel seiner Liebe.

Nicht nur in der kalten Jahreszeit ist es schön von Liebe umhüllt zu sein. Wir können uns immer an ihr wärmen. Gott hat dazu viel Liebe zu geben. Er ist die Liebe selbst. Daran erinnert dieser Segen gleichzeitig. In dieser oft sehr lieblosen Welt müssen wir wohl auch immer wieder daran erinnert werden.

Für den Gläubigen stellt sich aber zudem die Frage, wie man selber ein liebevoller Mensch wird und so selber andere mit einem „Mantel der Liebe“ umhüllen kann. Häufig besteht die Meinung, das bekomme man von Gott geschenkt - einfach so. Ernüchternd stellen Gläubige dann regelmäßig fest, dass auch nach der Bekehrung noch immer die alten Marotten in einem wirken. Gewiss ist letztlich jede gute Gabe ein Geschenk von Gott. Liest man aber die Bibel dazu, kann es erstaunen, wieweit wir es selber in der Hand haben. Paulus schreibt:

Zu diesem allen aber zieht die Liebe an,
die das Band der Vollkommenheit ist.

Kolosser 3, 14

Selber anziehen ist sehr aktiv. Charakterbildung wird uns demnach nicht übergestülpt oder aufgezwungen. Sondern unsere aktive Teilnahme ist gefragt. Es bleibt in unserer Hand, wieweit wir uns auf Gottes Gaben einlassen wollen, wieweit wir sie annehmen wollen.

Nun kann man sich da überfordert fühlen. Liebe ist allerdings auch das anspruchsvollste Kleidungsstück. Paulus stellt sie daher an den Zenit einer Abfolge anderer edler Eigenschaften, mit denen man schon mal beginnen kann. Er nennt herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut und Bereitschaft zur Vergebung.
Der christliche Glaube ist eben maximal anspruchsvoll. Gott sei Dank ist Gott die Liebe selbst und vergibt uns gerne jedes Stolpern auf unserem Weg zur Vollkommenheit.

Jens R. Göbel, 03.11.2018