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Im Bibelflash:

Johannes 20, 11a + 16

gesendet am 14. April 2017 von Heiko Müller
 

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1:30s, mp3, 709 KB

 

Die ARD hat im Februar den sehenswerten Film „Katharina Luther“ ausgestrahlt. Eine starke Frau an seiner Seite, ohne die er sehr wahrscheinlich untergegangen wäre. Beeindruckend in der Filmerzählung ist eine Szene, die ihn förmlich zerreißt: Seine Tochter Magdalena stirbt mit 13 Jahren, und Luther lässt sich nicht mehr trösten. Er schließt sich in sein Studierzimmer ein und tobt und klagt. Als seine Frau Katharina endlich zu ihm gelangt, liegt er in einem verwüsteten Zimmer traurig und zerschlagen am Fußboden. Sie tröstet ihn mit seinen eigenen Worten, dass er ja immer das ganze Leben leben wollte. - Auch Schmerzen und Tod kommen darin vor.

Luther hat einmal treffend aus eigener Erfahrung formuliert:

„Einen traurigen, verzagten Menschen fröhlich zu machen, ist mehr,
als ein Königreich zu erobern.“

Eine Magdalena war auch einst traurig: die Maria Magdalena vor 2.000 Jahren. Ihr Freund Jesus, den sie ehrfurchtsvoll Meister genannt hat, ist am Karfreitag am Kreuz hingerichtet worden. Und nun, am Ostersonntag, ist auch noch das Grab aufgebrochen und leer - alles weg. Heulend steht sie vor dem Grab und ahnt nicht, wer sie gleich trösten wird. Luther übersetzt das in der Bibelversion von 1545 so:

„Maria aber stund fur dem Grabe vnd weinet draussen.
Spricht Jhesus zu jr: Maria.
Da wandte sie sich vmb vnd spricht zu jm: Rabbuni, das heisset Meister.“

Joh. 20, 11a+16 aus der Original-Luther-Übersetzung von 1545

Heiko Müller