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Im Bibelflash:

Johannes 15, 13

gesendet am 12. November 2017 von Heiko Müller
 

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1:30s, mp3, 709 KB

 

Ein halbes Jahrtausend ist es schon her, als „das arme Mönchlein“, wie sich Martin Luther gerne nannte, ganz Deutschland in Aufruhr versetzt. Wer, wie die Bauern damals, denkt, er mache sich für die Befreiung aus der Hierarchie stark und würde etwas gegen die Unterdrückung unternehmen, sieht sich getäuscht.

Luther will keine Schlachten, ihm ist nur daran gelegen, die Machenschaften der Kirche auszuhebeln und die Menschen zum Selberglauben zu bewegen. Dazu hat er ihnen die Bibel ins Deutsche übersetzt. Er ist nie zimperlich, politische Korrektheit ist ihm ein Fremdwort, den Wert der Frau schätzt er gering, obwohl ihn seine Käthe jeden Tag eines Besseren belehrt.

Und dann stirbt Kurfürst Johann, den er schätzte, weil dieser auf dem Reichstag zu Augsburg gegen die Kaiser zum Evangelium gehalten hatte, als er sagte: „Es sind zwei Wege, entweder Gott verleugnen oder die Welt; denke nun ein Jeglicher, welches am besten sey.“ - Auf der Beerdigung meint der sonst so vorlaute Luther dann doch plötzlich sentimental:

„Die Glocken klingen doch viel anders als sonst,
wenn einem ein lieber Freund stirbt.“

Martin Luther

Luthers Freund wäre für die gute Sache gestorben. Jesus dagegen ist damals für uns gestorben. Er hat vorher einmal davon geredet:

„Niemand liebt seine Freunde mehr als der,
der sein Leben für sie hingibt.“
Johannes 15, 13

Für Luther ist das der Schlüssel gegen den Verkauf der Ablassbriefe: Jesus hat schon längst alles für uns bezahlt, weil wir seine Freunde sind.

Heiko Müller