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Im Bibelflash:

1. Johannes 1, 6-7

gesendet am 18. Juni 2017 von Jens R. Göbel
 

 

"Der Mensch hat mit vielen Tieren Ähnlichkeit hinsichtlich Fraß, Zorn, Hass und Faulheit.
Aber im Laster der Lüge übertrifft er sie alle
."

Diese Analyse Luthers zeigt uns Menschen nicht gerade von unserer besten Seite. Leider hat er nicht ganz Unrecht. Tatsächlich machen wir uns oft zum Affen, einem Hündchen oder Schwein, einer Heuschrecke oder gar einem Raubtier. Die Nachrichten führen uns das regelmäßig vor Augen. Aber selbst wenn wir nicht mit der Justiz kollidieren, handeln wir nicht immer ganz aufrichtig. (Römer 1,18-32)

Nun macht Luther die Lüge als ein Laster aus, das wir allen anderen Lebewesen voran haben. In der Tat verschafft sich der Mensch bisweilen eigenen Vorteil zum Schaden anderer, indem er bewusst Falsches behauptet. (3. Mose 19,11)
Subtiler aber sehr menschlich ist das selber belügen bzw. der Selbstbetrug. Die dramatischste Form ist die eigene Fehleinschätzung bezüglich der Beziehung zu Gott. Der Apostel Johannes drückt das so aus:

"Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis,
lügen wir und tun nicht die Wahrheit.
Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander,
und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde
."
1. Johannes 1, 6 - 7

Gott bzw. Jesus nur intellektuell wahrzunehmen oder für möglich zu halten, macht uns noch nicht zu einem wahren Gotteskind. Unsere Echtheit zeigt sich daran, ob wir seinen Willen tun, ihm nachfolgen. Ob wir mit ihm im Licht wandeln, d.h. nach seinem Gebot der Liebe leben ohne uns für unsere Taten schämen zu müssen. Fortschritt darin ist eine unweigerliche Folge der Gemeinschaft mit Jesus. (Johannes 3, 20-21; 13, 34)

Insofern erkennen wir an unserem Lebenswandel wo wir stehen zwischen Tier und Gott. Es muss aber nicht so bleiben.

Jens R. Göbel, 17.06.2017