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Im Bibelflash:

Römer 11, 1

gesendet am 16.11.2014 von Dr. Hans Frisch
 

 

Wieder ist ein Vers aus dem Römerbrief für den Flash vorgegeben - und wie meistens wird klar, nur im Kontext redet er zu uns. Heute ist es der erste Vers des elften Kapitels:

So frage ich nun:
Hat denn Gott sein Volk verstoßen?
Das sei ferne!
Denn ich bin auch ein Israelit, ein Nachkomme Abrahams, aus dem Stamm Benjamin.“

Römer 11, 1

Wen fragt Paulus? Sicher nicht die Römer. Er stellt die Frage in den Raum - eigentlich fragt er sich. „Hat Gott sein Volk verworfen? - Das Volk aus dem ich komme, zu dem ich gehöre?“ „Das sei ferne!“ - wörtlich übersetzt: „Nicht möge es geschehen“.

Der Pharisäer Saulus war fest gegründet auf dem Fundament der Thora, des Gesetzes - wie sein großer Lehrer Gamaliel. Dann erkannte er Jesus als Erlöser, als den Messias, als den, der das Gesetz erfüllt hat und alles wegnimmt, was uns von Gott trennen könnte.

Nur auf dem Fundament des Gesetzes konnte das geschehen - und dieses Gesetz ist die Bundesurkunde Gottes mit dem Volk Gottes, den Juden.

Beim Übergang von der Romanik zur Gotik sind neue gotische Kirchen gebaut worden - auch die Sebalduskirche. Nicht nur das Fundament ist geblieben, auch die unteren Teile der Türme, auch das Kirchenschiff mit dem mächtigen Säulen - oben sind noch die romanischen Rundbogenfenster zu sehen.
Doch dann wurden frühgotische Seitenschiffe angebaut - mit großen gotischen Fenstern wurde es hell in der Kirche. Und schließlich der himmelwärts strebende hochgotische Ostchor. Nur in Verbindung mit den älteren und ganz alten Bauteilen hat er seine gewaltige Schönheit und Würde.

Paulus findet ein besseres Bild: In den alten, tief verwurzelten Ölbaum wird ein Zweig eingepfropft - er bekommt Anteil am Wurzelwerk des Baumes und kann wachsen.

Gott sei Dank - der alte Baum, das Volk Gottes ist lebendig geblieben - und Jesus sei Dank, der uns hineinnimmt in Gottes Berufung.

Dr. Hans Frisch