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Im Bibelflash:

Römer 6, 4

gesendet am 19. Oktober 2014 von Dr. Hans Frisch
 


Wie bei jeder Sendung in diesem Jahr ist auch heute ein Vers aus dem Römerbrief für den Flash vorgesehen:

So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit,
wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters,
auch wir in einem neuen Leben wandeln.

Römer 6,4

Paulus lässt in den Versen davor und danach keinen Zweifel, um welchen Tod es geht: Wir sind mit Jesus der Sünde gestorben, als wir uns in der Taufe mit ihm, mit seinem Tod verbunden haben. Das macht das Christsein für viele so wenig attraktiv, denn gerade das, was Spaß macht, wird dort als Sünde bezeichnet. Nicht nur, wenn ich wieder einmal gegen meine guten Diätvorsätze gesündigt habe.

Acht Verse weiter redet Paulus Klartext: „So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam.“

Das klingt wirklich nach Leibfeindlichkeit, nach „Absterben dem lebendigen Leben“. Doch ich wage ein Vergleich: Zwei Freunde beim Aufstieg zum Gipfel. Der Weg führt vorbei am Biergarten der Berghütte - der Anblick der Bierkrüge und der Duft von Braten weckt die Begierde. Einer der beiden leistet der Begierde Gehorsam: Er löscht seinen Durst und stillt seinen Hunger - er folgt auch dem Appetit aufs zweite Bier und den Nachtisch; danach muss etwas Ruhe sein - bald ist es Abend, doch ein weiches Bett wartet drinnen; vielleicht muss er nicht mal allein schlafen: Die Wirtstochter ist appetitlich und willig.

Jeder kann sich die Geschichte weiterspinnen - nur der Freund und der Gipfel kommen nicht mehr darin vor.
In meiner Geschichte bleibt er, wird Schwiegersohn der Wirtsleute und schließlich Besitzer der Wirtschaft.
Doch jeder Bergsteiger, der an der Wirtschaft vorbei strebt nach oben und jeder, der nach erfolgreichem Aufstieg zurückkommt, und stolz und glücklich einkehrt, erinnert ihn an sein Versagen. Aber er hat genug Bier, um sich zu trösten.

Nicht das erste Bier, nicht der Braten und nicht auch nicht die Nacht zu zweit war die Sünde, sondern das Verlassen des Ziels, der Gehorsam gegenüber den „Begierden des Leibes“, denen wir dienen und deren Knecht wir werden. Der Verlust der Freiheit!

Das kann in kleinen Schritten geschehen, ein Leben lang - immer in der Illusion: „So gewinne ich mein Leben, so bin ich frei.“

Wer sich mit Jesus Christus verbindet und es besiegelt, z. B. durch die Taufe, der hat abgeschlossen mit der Gier nach Leben und Genuss - er ist frei geworden davon. Denn ihn erwartet nicht das Ende im Tod, sondern er ist in einem neuen Leben, das bleibt - in Gott, der Jesus Christus auferweckt hat von den Toten.

Dr. Hans Frisch